HeidePark – ein Abenteuer?

Das zum HeidePark gehörende Hotel nennt sich Abenteuer-Hotel. Daher der Titel. Der könnte negativ aufgefasst werden, ist aber tatsächlich nicht so gemeint.

Der HeidePark bei Soltau liegt nur 1,5 Stunden von meinem Wohnort entfernt. In den letzten paar Jahren waren wir mindestens zweimal im Jahr dort und am letzten Wochenende sogar mit einer Übernachtung. Was wir eigentlich nicht machen würden, weil man die paar Kilometer auch schnell fahren kann. Aber wenn man das mal Geschenkt bekommt, dann macht man das auch gerne mit. Geschenke sind auch der Grund warum wir so oft da waren. Ein Jahr hatten wir eine Jahreskarte und ein Jahr Gutscheine und so weiter. Es hat sich halt immer was ergeben. Den das vorweg: Für den regulären Eintrittspreis wäre ich da nicht so häufig hingefahren.

Es ist jedenfalls mal Zeit etwas über den Park zu schreiben.

Der Park

Grundsätzlich ist der Park toll. Es gibt wirklich viele schnelle Rollercoster die einen heide(n) Gaudi machen. Und auch für die kleinen gibt es mittlerweile diverse Fahrgeschäfte. Es ist alles sauber und gepflegt und die Piratenshow um 16 bzw. 17 Uhr (abhängig vom Tag) ist für die Kids immer ein Highlight. Fertig. Mehr ist dem nicht hinzu zufügen.

Es ist das, was man erwartet. Ein riesiges Park-Gelände mit Seen und Beeten und Gastronomien. Und über all eine Attraktion die einem Nervenkitzel und Adrenalin verpasst. Dazu gehören viel zu hohe Eintrittspreise, nervige Gewinnspielbuden (Dosen werfen und ähnliches) und zum Teil unverschämte Preise in der Gastronomie (Zu den Preisen gleich aber noch mehr) und lange (wirklich lange) Warteschlangen vor den Fahrgeschäften.

Das Personal

Bevor ich mit weiter über die doofen Sachen berichte, möchte ich etwas wirklich sehr positives Hervorheben: Ein wirklich tolles Personal. Da ich ja nun schon einige Jahre regelmäßig im HeidePark bin, erkennt man viele Gesichter wieder. Offenbar gibt es viel Stammpersonal im Park, das zum Teil vermutlich schon seit Parkeröffnung dort arbeitet. Es herrscht eine Kollegiale Stimmung. Es wird gescherzt und gelacht und unter einander gibt es immer ein Lächeln.

Diese gute Grundstimmung wird auch auch die Gäste übertragen. Und das ist toll. Natürlich bekommt nicht jeder die gute Stimmung mit, aber lächelt man dem Personal zu und bedankt sich für den Einlass oder eine Hilfestellung dann erhält man entsprechendes Feedback. Das hab ich schon anders erlebt. Und alle Anweisungen werden höfflich und freundlich und auch mit einem Augenzwinkern serviert. Das ist toll. Denn man geht ja in einen solchen Park um einen schönen Tag zu haben und nicht um sich anranzen zu lassen.

Auch mal ein Auge zu drücken geht … also z. B. beim Mountainrafting eine zweite Runde durchfahren weil grade eh nicht so viel los ist. Toll ….

Die Wartezeit

Wartezeiten gehören zum Geschäftsmodell. Das warten fängt vorn an der Kasse für die Eintrittskarten an und hört bei den Fahrgeschäften noch lange nicht auf. Im Sommer bei guten Temperaturen und wenn alle Bundesländer Ferien haben, dann kann man schon mal 60 Minuten an einem Fahrgeschäft warten. Und nicht immer lohnt sich das. Zum Beispiel das in diesem Jahr neu eröffnete Ghostbuster 5D ist recht witzig, aber wenn ich dafür eine Stunde in brütender Hitze Schlange stehen müsste, würde ich mich tot ärgern.

Im Ganzen hat es der HeidePark aber ganz gut drauf die Wartezeiten in einem guten Mittel zu halten. Wo möglich werden bei Bedarf weitere Züge eingerichtet und das Personal achtet auf zügige Ein- und Ausstiegsszenarien. Auch die notwendigen Sicherheitschecks (sind die Bügel richtig runter, sind die Gurte eingehackt) werden zügig vorgenommen. In anderen Parks habe ich schon erlebt das bewusst langsam gearbeitet wird. Und spätestens im Mayaland kann man mit wenig Wartezeit viele Jahrmarkts-Fahrgeschäfte erleben was dazu führt das die aufgestaute Frustration abgebaut wird.

Man muss sich aber auch immer vor Augen führen: Das Warten gehört mit zum erleben. Wenn man 20ig Minuten Vorfreude auf ein Fahrgeschäft aufbaut, dann ist der Kick nochmal so groß wenn es los geht.

Im Gegenzug stumpft man ganz schön ab, wenn man eine Achterbahn x-mal nach einander fährt. Als Beispiel Scream: Man wird in 100 Meter höhe gezogen, die Gondel wir überraschend ausgehackt und fällt 70 Meter hinunter bis die Bremsen einsetzen. Der Kick besteht darin das man nicht weiß wann das fallen beginnt und in der Schrecksekunde. Die ersten 2-3 male waren wirklich gruselig und ich hatte einen Adrenalin-Stoß ohne Ende. Nach dem 6ten Mal ist es einfach nur noch kurz witzig.

Also nehmt die Wartezeit in kauf. Es macht das Erlebnis umso größer und besser.

Die Preise

Die Preise sind einfach unverschämt. 45 Euro pro Erwachsenen + 6 Euro Parkgebühr pro PKW. Das ist schon ne Nummer. Allerdings nur wenn man Dumm genug ist vor Ort zu bezahlen. Wer eine Fahrt in den Park plant oder auf dem Weg dorthin ist, einfach online bestellen. Eintrittspreis nur noch 33 Euro. Bämmmmm.

Oder in diesem Jahr gab es diverse 2 für 1-Aktionen im Internet … noch günstiger.

Essen kann man sich wirklich mit in den Park nehmen. Das geschmierte Brötchen kann man fein in der Warteschlange verdrücken und muss nicht noch zusätzliche 14 Euro pro Kopf für ein All-you-can-eat ausgeben das wirklich ein der Auswahl beschränkt ist. Dann lieber ne Pommes auf der Hand.

Will sagen: Mit etwas spießiger Planung ist es noch immer ein teures Vergnügen aber durchaus noch bezahlbar.

Das Hotel

Wirklich niedlich. Ein Themenhotel mit jede Menge Themenkram. Ein Ghostbusters-Hotelzimmer mit Gruselgeräusen auf dem Flur. Wow-Effekt für ca 5 Minuten. Die Badelandschaft ist nur so lala und währender Parköffnungszeiten geschlossen. Das Essen im Hotel ist schlecht und doppelt überteuert.

Mein Tipp

Planung. Wenn man 10 Minuten plant kann man viel viel Geld sparen. Nehmt euch ein Hotel oder eine Pension ausserhalb des HeideParks. Kostet viel weniger und muss nicht schlechter sein. Kauft eure Tickets online, nehmt Nahrung mit in den Park und geht dafür lieber Abends richtig Lecker essen. Wenn ihr mehrere Tage im Park verbringen wollt lohnt es sich schon die Jahreskarte zu kaufen, dann gibt es noch Prozente auf so ziemlich alles was man im Park kaufen kann und vll besucht man damit noch einen der anderen Parks der Merlin-Verbundes. Übrigens ist ganz in er der Nähe des HeideParks auch noch der Serengetipark. Auch der ist immer eine Reise wert.