Flur-Renovierungswochen bei alphathiel – Woche 1

Seit vielen Monaten planen meine Frau und ich ja Flur und Hauswirtschaftsraum zusammenzulegen und das alles schick zu machen. Irgendwie haben die beiden Räume nie die Aufmerksamkeit bekommen, die diese verdient hätten. Einen Entwurf dazu hatte ich ja im Dezember gebastelt und der wurde auch für gut empfunden. Was aber nicht bedeutet, dass seit dem nichts passiert. Denn natürlich gibt es tausend Dinge und eine Million Fragen. Ich bin zwar ein ambitionierter Heimwerker, aber eben kein Tischler und kein Maurer und kein Abrissexperte.

Egal … Augen zu und durch bzw. einfach jedes Problem für sich anpacken. In die Hände gespuckt und ran ans Werk.

Samstag, 30.4. – Nach dem ich gebloggt habe das ich jetzt einige Tage nicht mehr so richtig online sein werde hab ich damit begonnen den Hauswirtschaftsraum auszuräumen. Schrankinhalte in große grau Kisten und dann alles in den Carport. Zusammen mit den Schränken und tausende Dingen. Dabei auch noch darauf achten, dass man an den Dingen des täglichen Bedarfs noch irgendwie herankommt.

Bei der Gelegenheit festgestellt, dass in der einen Wand ganz schön viele Anschlüsse stecken. An einer Stelle, die später von allen Seiten des Raumes frei sichtbar sein soll. Anschlüsse und Abflüsse vom Spülbecken und der Waschmaschine, die hier mal waren. Hier steht also schon die erste schwierige Entscheidung an:

  • Sanitärmenschen kommen lassen. Der müsste die Anschlüsse zurückbauen (was kostet das? Bekommen wir da jemanden kurzfristig?) dann müssen wir das ganze verputzen (bekomme ich das so richtig sauber und toll hin?) und dann wenn das alles getrocknet ist streichen oder tapezieren.
  • Wir machen eine Holzvertäfelung, wie im Treppenhaus und holen damit ein Element aus einer anderen Ecke des Raumes wieder. Die Vertäfelung schrägen wir dabei ein wenig an, damit an keiner Ecke ein dicker Absatz entsteht.

Da ich das Vertäfeln ja mittlerweile drauf habe, ist es die sichere Bank. Die Entscheidung steht eigentlich schon fest.

An der anderen Wand hängt noch ne Menge Elektronik herum. Da muss ich erstmal drum zu arbeiten. Flurtür zu, Hammer und Meißel in die Hand und losgeht der Spaß. Erstmal die Nische um den Sicherungskasten herum weg. Das geht schneller und einfacher als gedacht. Der runter rieselnde Putz kriecht aber in jede Ritze und Pore. Die Hände werden trocken und rissig. Der Bengel will auch unbedingt etwas Wand entfernen, schläft aber noch. Weiß nicht, wie man bei dem Krach schlafen kann. Egal, bin ein netter Papa. Mach also erstmal ne Runde mit den Hunden und fange dann an, die Fliesen vom Boden zu kloppen. Auch das geht erfreulich einfach. Aber in Bodennähe arbeiten ist für meinen großen Körper schon eine Zumutung. Den Schutt schleppe ich in Kisten raus und auf den Anhänger. Immer so ca 40 Kilo Gewicht.

Als ich dann den Rest der Mauer abtragen möchte, ist auch der Sohn bereit den Hammer zu schwingen. Und auch das klappt gut. Er ist vorsichtig, aber bestimmt. Dennoch sind wir einen Moment unaufmerksam. Ein Stein bricht herunter und fällt. Das Dumme: Durch diesen Stein ist ein Loch. In diesem Loch steckt das Stromkabel und das Telefonkabel. Da rauscht also noch etwas mehr herunter, also geplant.

Ich repariere das Internet also notdürftig und in der Folge haben wir nur noch 10 % der Bandbreite. Ich vermute das im besten Fall nur ein Kabel kaputt ist (durch den Zug) und im schlimmsten Fall der Router einen mitgekriegt hat. Da aber grundsätzlich alles funktioniert und der Sohn auch ohne Probleme online zocken kann, vertagen wir das Problem auf später.

Der Schutt wird zusammengefegt und alles so ordentlich hinterlassen wir nur möglich. 14 Tage Baustelle sind eben 14 Tage Baustelle.

Montag, 02.05. – Der Tanz in den Mai hat mich ganz schön fertig gemacht. Der 1. Mai war also für die Katz. Den Montag hab ich damit begonnen, mit dem Anhänger zur Mülldeponie zu fahren und zu entleeren. Den heute sollte noch mehr Schutt erzeugt werden. Es gibt zwar ganz in der Nähe eine Annahmestelle für Bauschutt, die nehmen aber seit Corona nichts mehr von Privatkunden. Ich muss also zur großen Deponie nach Mansie. Bedeutet 30 Minuten hin und 30 Minuten zurück + Zeit für Abladen und bezahlen. Knapp 300 Kilo Y-Tong-Steine und Putz kosten mich 13 Euro Entsorgungsgebühr. Das ist okay. Irgendwann um 10 Uhr bin ich dann so weit, die nächste Wand in Angriff zunehmen. Ich schließe alle Zimmertüren und weiß, dass jetzt die Riesen Sauerei beginnt. Die Tür ist mit der Brechstange innerhalb von Sekunden Geschichte. Ich klopfe vorsichtig die Kabel frei. 2 Stunden später ist der Anhänger voll plus 7 Kisten extra voll mit Schutt. Ich wollte den Anhänger nicht überladen.

Ich versuche alles sauberzumachen, damit man den Dreck nicht im Haus verteilt. Es ist aber sehr ätzend. Der Staub vom Putz lässt sich nicht so einfach wischen. Denn da ist ja ein Bindemittel drin. Es dauert noch Tage, bis der Dreck richtig weg ist.

Auch haben sich neue Probleme aufgetan. An einer Stelle ist ein Stein bis auf den Beton herunter ausgebrochen, da ist ein Riesenloch. Und die stehende Wand ist sehr ungleich. Ich fahre also zum Baumarkt und besorge mir Beton und lasse das Loch zulaufen. An der Wand baue ich mit Brettern eine Verschalung und schmiere die Lücken zu.

Dienstag, 03.05. – Es geht gleich Morgens mit der Frau zum Baumarkt. Eigentlich wollen wir Farbe kaufen für die Wände. Ich habe aber Angst, dass beim Streichen Flecken entstehen und wünsche mir eine Tapete. Das scheint mir einfacher zu sein. Wir finden auch eine Vliestapete und fahren Happy nach Hause. Alte Tapeten runter Kleister angerührt und losgeht es mit der neuen Tapete. Achso … und vorher noch die Decke streichen. Da die Decke im Flur bereits mit Rollputz gestrichen ist, passiert das gleiche auch mit der Decke im ehemaligen HWR und vor allem mit dem Übergang. Also dort, wo vorher ne Wand stand. Der muss dann vorher auch noch sauber gemacht werden. Da sind Klebereste von den Styroporleisten. Rollputz ist ein Arschloch. Wirklich….

Und nochmal mit Beton herumgespielt. Ich bin echt kein Maurer. Das Ergebnis ist dann auch wirklich scheiße. Ich muss da unbedingt mit Holzarbeiten, um das zu kaschieren.

Mittwoch, 4.5. – Heute gibt es Boden. Das neue Laminat hatten wir schon vor Monaten gekauft. Zufällig im Baumarkt entdeckt. Relativ günstig. Toll. Altes Laminat raus und losgeht es mit dem neuen. Schon beim zweiten Brett am Kotzen. Das Brett läuft in die Türzarge zum Wohnzimmer rein. Und weil die Tür in einer schrägen Wand steckt, muss ich das Brett dreimal schneiden. Richtig puzzeln. Und das geht die nächsten 4 Reihen so weiter. Und das muss eben richtig ordentlich sein, weil man da sonst jeden Tag drauf schaut. In den Wohnraum rennt man ja ständig.

Zweites Riesenproblem ist die Treppe. Die kann ich ja nicht ausbauen. Ich stapel also einige Steine auf, hebe die Treppe mit dem Brecheisen vorsichtig an und schiebe ein Brett zwischen Steine und Stufe. Jetzt kann ich auch dort das alte Laminat entfernen. Natürlich kann ich das neue Brett nicht einfach einklicken. Ich muss es seitlich einführen. Pro Brett hämmer ich gefühlt 20 Minuten, bis es da ist, wo es sein soll. Alles andere ist aber Routine und funktioniert gut.

Und nochmal. 1,97 und Übergewicht sind keine gute Kombination für bodennahes arbeiten. Mir schmerzen die Knie.

Mit meiner Frau zusammen räumen wir dann auf und stellen schon wieder etwas Wohnlichkeit her. Total wichtig…

Donnerstag, 5.5. – Der restliche Raum wird mit Laminat bestückt. Das geht mir zwar gut von der Hand, ist dann aber auch mit viel schnibbeln verbunden. Außerdem muss ich noch mit Hammer und Meißel hier und da den Boden begradigen. Da war ich am Montag wohl nicht gründlich. Gegen Mittag ist das dann fertig.

Da ich für den nächsten Einkauf den Anhänger benötige, geht es wieder nach Mansie. 400 Kilo. 17 Euro. Hänger alle und 15 Uhr.

Wir räumen das erste Regal wieder ein und ich beginne Maß zu nehmen und die Einkaufliste für den Freitag zu schreiben. Außerdem bestelle beim Holzzuschnitt. Muss ja weiter gehen.

Freitag, 6.5. – Endlich Elektrik. Die IT will einen guten Platz bekommen. Dose tauschen, Strom neu verlegen. Wieder voll Bandbreite. Da freu ich mich. Ab zum Baumarkt. Anhänger voll mit Zeugs. Ich stelle die ersten Wände auf und beginne mit der Holzvertäfelung. Meine Frau macht den ersten Anstrich für die Schrankwände.

Samstag, 7.5. – Nochmal streichen und Carport aufräumen. Sachen aussortieren, Sachen in das Regal räumen. Dinge bei eBay-Kleinanzeigen zum Verschenken und verkaufen anbieten. Zu Ikea fahren und jede Menge Türen kaufen, die Schränke. Ziemlich sicher sein, dass man, was falsch eingekauft hat. Einfach vollkommen den Überblick verloren hat.

Sonntag ist Ruhetag … das ist alles ganz schön heavy. Man darf auch nicht vergessen, dass nebenbei der Alltag läuft. Mit dem Sohn zur Fahrschule, Einkaufen, Hundegassie, eben zur Handywerkstatt und und und…

Aber im Ergebnis wird es sich lohnen. Ganz sicher.