Oder … wie ich einen Tag und eine Nacht verschwitzt in Hamburg verbrachte
Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam, aber meine Frau kaufte zwei Tickets für das Konzert auf der Trabrennbahn und zufälligerweise und unabgesprochen auch Schwester und Schwager. So wurde aus dem Konzertbesuch ein tagesfüllendes Event in Hamburg.
Anreise
Wir hatten uns für den Tag freigenommen. Der Junior musste aber in die Berufsschule und weil das mit dem selbstständigen Aufstehen leider noch nicht so gut klappt wie ich mir das wünschen würde, schellte mein Wecker um 6 Uhr in der Früh. Noch etwas chillen, Frühstücken, große Hunderunde, ein paar Kleinigkeiten Einkaufen, damit die Kinder im Haus nicht verhungern und dann ging es ganz planmäßig um 10 Uhr auf die Bahn. Ohne Stau und große Problem waren wir dann auch um 12 Uhr in der Tiefgarage des Ibes Budget Hotels in Altona. Mit 5 Euro für die Nacht für Hotelbewohner ein echtes Highlight. Das kenne ich von Hotels in Berlin ganz anders. Dort ist Parken mal richtig teuer.
Unterwegs hatten wir eine Pipi-Pause gemacht. Bei dieser Pause hatte ich das Gefühl ich müsste meine Schwester fragen, wie weit die denn schon sind. Und tatsächlich müssen die gerade an dem Rastplatz vorbeigedonnert sein, denn als wir kurze Zeit später telefonierten waren die halt knappe 5 Minuten vor uns.
Die beiden übernachten aber nicht im Hotel, sondern in der Wohnung Ihrer Töchter und bleiben auch ne Nacht länger. Das auch der Grund dafür das wir die gleiche Strecke getrennt fahren.
Der Tag
Vom Hotel aus (wo wir bereits online eingecheckt hatten und so nach 15 Uhr hereinkonnten, wenn wir wollten, oder eben auch nicht) machten wir uns auf den Weg in die Wohnung meiner Nichten. Laut Maps knapp 1 km Luftlinie. Also ging es zu Fuß los. Es waren dann doch eher 2,5 km und knapp 30 Minuten (+ Raucherpause). Das wäre jetzt auch gar nicht schlimm gewesen, wenn es nicht so unfassbar schwül gewesen wäre. Spätestens als wir die vier Stockwerke Alt-Bau erklommen hatten, waren wir vollkommen durchnässt und eigentlich schon fertig. Ein wenig durchatmen, Wohnung anschauen und schnacken. Dann machten wir uns auf den Weg etwas essen (Ditsche musste sein) und zum ReWe Alkohol kaufen. In irgendeinen Park ans Wasser um auf einer Parkbank den Alkohol zu konsumieren und dann zurück zu den Mädels.
Dann in den Bus, auf zur Trabrennbahn. Es war bereits 16:30. Man hätte eigentlich damit rechnen können und müssen, dass die Öffis recht voll sein werden. Haben wir aber nicht. Wir waren überrascht, aber an gesüffelt genug, um es mit Humor zu nehmen. Nur gab es wieder keine Sitzplätze. Gefühl sind wir 4,5 Stunden gegangen und gestanden und haben geschwitzt. Einfach mal die schlechteste Voraussetzung für einen Konzertbesuch. Denn dort würde das Stehen ja weitergehen.
Das Konzert
Einen Tag vor dem Konzert bekommen wir eine Mail vom Veranstalter. Einlass ist 17 Uhr und man soll doch bitte zeitig anreisen, weil Verkehr und Straße und keiner will ja was verpassen. Konzertbeginn ist 19 Uhr. Ganz doll versprochen. Davon haben wir uns natürlich beeinflussen lassen. Ankunft 17:30 war okay … früh genug und gleichzeitig spät genug dachten wir.
Dass man am Getränkeausschank mit Karte zahlen konnte, empfanden wir als top. War aber auch nötig bei den angeschlagene Preisen. Ich zahle für ein Bier und Gin-Tonic 21 Euro. Nur mal so am Rande.
Um 19:15 oder so spielte dann die Vorband an. Puh … eine Vorband. Ich kann mich nicht dran erinner. Was mich aber geärgert hat, dass man die Vorband nicht auf die Videoleinwand projiziert hat. So war für 20 000 von 25 000 Besuchern nicht zu erkennen, was die Mädels da veranstaltet haben. Dabei haben die sich vielleicht sogar Mühe gegeben. Ich weiß es nicht. Ich verstehe zumindest nicht, warum man Vorbands holt und die dann so stiefmütterlich behandelt.
Um 21 Uhr irgendwas war es dann endlich so weit, der Hauptact kam auf die Bühne. Und leider war meine Laune mittlerweile sowas von im Keller, dass ich die Musik überhaupt nicht mehr genießen konnte. Ich würde sagen, dass die Jungs musikalisch geliefert haben. Nur kam bei mir eben keinerlei Stimmung auf. Dann hat sich auch das bewahrheitet, was ich im Vorfeld schon gedacht habe: Zu viele Songs sind dann eben doch zu langweilig. Pochontas, Barfuss am Klavier und Tommy. Der Rest … naja.
So war dann auch schon nach einer Stunde Schluss. Klar gab es dann noch zwei Zugaben. Netto also 80 Minuten Spielzeit. Ich war froh, weil ich keine Lust mehr hatte. Aber so richtig ist das nicht richtig.
Dann hat der Henning auch noch sehr seltsame Ansagen gemacht. Der Veranstalter wurde kritisiert und Sanitäter bzw. die Ordner bekamen einen auf den Deckel, weil die nicht schnell genug bei einer Person waren, die Hilfe brauchten. Hey Henning, vielleicht kommst du mal von deinem Klavier runter und machst den Job. Dann schauen wir weiter.
Ich meine, er spielt das Game des Veranstalters ja mit. Lässt das Publikum warten, damit die Bierumsätze steigen und übt keine Kritik an sich selbst.
Der Weg zum Hotel
Da wir wenig Lust hatten, mit 25 000 Menschen in einem Bus zu sitzen, war der Plan den Heimweg ein ganzes Stück zu Fuß zu gehen und irgendwo einzukehren. Was lecker essen, noch ein oder zwei Bier trinken. 6 km später landeten wir in einem McDonalds. Total am Arsch, durchnässt von Regen und Schweiß und schlecht gelaunt. Nach dem „Essen“ ging es dann für Schwester und Schwager weiter mit dem E-Scooter und für uns ins Bett des Hotels.
Das mit dem Zimmer hat zum Glück geklappt, aber …. naja … also …. in dem Zimmer war einem weder nach Duschen noch war der Schlaf wirklich erholsam.
Fazit
Keine Großevents mehr und wenn dann konsequent sehr weit hinten bleiben und einfach den Sound genießen bzw. den Act an sich nicht als Ziel des Tages wahrnehmen. Überhaupt beim nächsten Mal besser vorbereiten. Wie ist die Anbindung der Öffies, welche Alternativen gibt es. Vielleicht hätte man auf den Hinweg noch was richtiges Essen sollen und dafür später kommen. Auch hätte man ergoogeln können, ob es eine Vorband gibt und ob sich das lohnt.
Ja so ist das.
2 Antworten zu „annenmaykantereit Hamburg 25.8.2023“
*daumenhoch* für den Bericht
[…] in Hamburg schaut meine ältere Schwester auf mein Smartphone und sagt: „Boah ist deine Schrift […]