Dienstleister sind immer noch das, was sie mal waren

Ich weiß, es gibt solche und solche. Aber mein Gefühl ist, dass es unheimlich viele schwarze Schafe gibt. Viele IT-Dienstleister und Agenturen für kleine und mittelständische Unternehmen machen einfach keinen guten Job.

Mir wird die E-Mail eines Kunden vorgelegt. Der Kunde bittet um Lösung und zitiert wiederum eine Nachricht, die sein „IT-Dienstleister“ im zukommen lassen hat.

Hier die Fehlermeldungen, die meinem Erachten nach beim Server liegen, bzw. bei der Installation der WordPressumgebung auf dem Server.

1. Veralteter SQL-Server

Der SQL-Server ist eine erforderliche Software für die Datenbank, mit der WordPress alle Inhalte und Einstellungen deiner Website speichert.

Aus Gründen der optimalen Leistung und Sicherheit wird empfohlen, MariaDB Version 10.4 oder höher auszuführen. Wende dich an dein Webhosting-Unternehmen, um dies zu korrigieren.

2. Hintergrund-Updates funktionieren nicht wie erwartet

Hintergrund-Updates stellen sicher, dass WordPress automatisch aktualisieren kann, wenn ein Sicherheitsupdate für die Version, die zu diesem Zeitpunkt verwendet wird, veröffentlicht wird.

Fehler Alle automatischen Aktualisierungen sind deaktiviert.

Abgeschlossen Es wurde kein Versionskontrollsystem gefunden.

Abgeschlossen Deine Installation von WordPress benötigt keine FTP-Zugangsdaten, um Updates durchzuführen.

Fehler Einige Dateien sind für WordPress nicht beschreibbar:

index.php
….

Nach der index.php wurden weitere Dateien aufgeführt.

Die „Empfehlung“ für MariaDB 10.4 ist eben genau das: eine Empfehlung. Wäre ich der Dienstleister, wäre ich erstmal davon ausgegangen das der Hoster hier von alleine nachzieht, denn ich wüsste auch das diese Empfehlung erst seit kurzem ausgespielt wird. Mir wäre auch klar das die WordPress Installation des Kunden superklein und unproblematisch ist – kein Shop, kein Elementor, wenige Seiten, kein Blog) und deswegen ganz sicher keine Performance Probleme zu erwarten sind. Daher würde ich das gar nicht beachten.

Mehr wundern würde mich, warum den Dateien des WordPress Core nicht beschreibbar sind. Aber ich hätte genug Verständnis von IT, das mir klar ist: Schreibrechte. Da mir ja klar wäre, dass ich die Seite auf einem lokalen Server erstellt und konfiguriert und dann per FTP auf den Webspace übertragen habe, wäre mein nächster Schritt in dem FTP Client einfach mal die Dateirechte zu prüfen und neu zu schreiben. Das sind, je nach Software, 4 oder 5 Klicks.

Die Leistung des Dienstleisters besteht hier einfach darin, dass er im Backend von WordPress auf „Werkzeuge / Website-Zustand“ geklickt hat und das Ergebnis der Test kopiert hat. Er ha die Meldung offensichtlich selber nicht bewertet oder gar einen Gedanken daran, verschwendet zu schauen, ob er das lösen kann. Er bekommt sicher einen staatlichen Betrag für seine Leistung, wir bekommen 6 Euro im Monat für Bereitstellung und Wartung einer ganzen Serverfarm und diverser Dienstleistungen. Der Kundenservice ist kostenlos. Ich sehe da durchaus ein Problem.

Natürlich hab ich die Dateirechte korrigiert und das MySQL Thema beantwortet. Aber es nervt mich, dass da draußen viele Dienstleister sind, die keinerlei Ahnung von Technik haben, die immer wieder das gleiche WordPress aufsetzen und auf Server hochladen und die kleinsten Problem auf den Serverbetrieb abwälzen.

Aber das war in den letzten 20 Jahren so und das wird in den nächsten 20 Jahren noch weiter so sein.