Sofa

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An unserem Esstisch eine Kunstledercouch im Chesterfield-Style. Die hab ich vor vielen Jahren für einen ziemlichen Schnapperpreis bei Kleinanzeigen geschossen und dann die Beine verlängert, damit man damit am Tisch sitzen kann. Wir lieben diese Couch. Ich sitze da gerade drauf.

Die Suche

Ja … vor vielen Jahre und wir lieben sie. Als viel benutzt und daher starke Abnutzungserscheinungen. Eine neue Couch muss her. Wir sind viele Möbelhäuser abgefahren und haben aber nichts Passendes gefunden. Zu teuer, zu klein oder zu groß oder zu fest oder zu weich. Jetzt muss man sagen, dass die Auswahl auch nicht gerade riesig ist. Pro Möbelhaus vielleicht ein oder zwei Modelle.

Als wir die Couch damals kauften, gab es im Esszimmer-Bereich nichts Vergleichbares. Stühle in allen Formen und Farben und vielleicht noch Eckbänke. Auch richtige Holzbänke, aber ohne Lehne, gab es. Von ganz früher, von meiner Oma, kenn ich die Ostfriesensofas. Auch sehr hart gefederte Couchen für die Teestube. Aber auch sowas gab es vor 6 oder 7 Jahren nicht in den Möbelhäusern.

Heute gibt es sehr viel davon. In allen möglichen Form und Farben. Es sind aber immer bessere Bänke und weniger Couchen. Also, auch wenn der Trend in die richtige Richtung geht, leider nicht das, was wir suchen.

Nach sehr langem hin und her entschieden wir uns, eine hoffentlich passende Couch zu bestellen. Bei XXL-Lutz. Warum auch immer, nahm ich an, dass die Couch zeitnah geliefert werden würde. Stattdessen mussten wir aber 8 – 12 Wochen warten … dann ist das so.

Die Zustellung

Nach langem Warten dann die Nachricht von XXL Lutz: der Artikel wurde versandt, der Spediteur wird sich bei mir melden. Am Freitag darauf, ich bin im Büro und hab einen recht stressigen Tag, klingelt mein Handy. Weil ich gerade im Gespräch bin, drücke ich den Anruf weg. 15 Minuten später klingelt es wieder. Ich gehe ran. Spedition Dingsbums im Auftrag der DHL. Man möchte mir das Sofa liefern. Im Hintergrund höre ich meine Hunde bellen. Der Spediteur muss direkt vor der Tür stehen und ordentlich nerven, so wild wie die Hunde bellen. Ich sag: „Fein, stellen sie das Paket im Carport ab. Da ist Platz genug.“ „Das geht nicht.“, sagt der Mann, „ich brauche eine Unterschrift.“ Ich kann nicht hinfahren. Die Jungs wollen wohl kaum 30 Minuten warten und ich kann auch nicht weg. Wirklich viel los. Ich bin auch etwas maulig und verstehe auch gar nicht, warum man den Termin vorher mit mir abgemacht hat. „Aber wir haben Ihnen eine Mail zugestellt mit dem Termin“, sagt der Mann. „Hab ich nicht bekommen. Dann müssen wir einen neuen Termin ausmachen“. „Haben Sie keinen Nachbarn, der das unterschreiben kann“. Jetzt bin ich wirklich gefrustet. Soll ich jetzt herumfragen, wer da ist oder wie oder was? Ich maule den guten ziemlich an und sag, er soll neuen Termin machen und lege auf.

Am Nachmittag finde ich die Benachrichtigung in meinem Postfach. Am Nachmittag zuvor (knapp 12 Stunden Vorlauf) wurde diese an mich verschickt. Weil es mir am Donnerstag nicht gut ging, war ich auf der Couch eingeschlafen und hatte nicht mehr ins Postfach geschaut. Naja, was passiert ist, ist passiert.

Einige Tage später erhalte ich eine Mail von XXL Lutz. Ich hätte ja die Annahme verweigert, ob ich wohl noch Interesse hätte.

Die Reklamation

Ich rief bei XXL-Lutz an, um klar zustellen, dass ich noch immer Interesse an dem Möbel habe. Nach langer Wartezeit erzählt mir die Dame am Telefon: „Antworten Sie einfach auf die E-Mail!“ Vertrauenerweckend geht anders. Aber gut, ich tat, wie mir befohlen.

Nach drei Tagen hatte ich noch immer nichts Neues zum Sofa gehört und nahm dann doch nochmal das Telefon in die Hand. Es war nämlich mittlerweile wieder Donnerstag und in der darauffolgenden Woche waren wir nicht daheim.

Der Kundenservice von XXL Lutz teilte mir mit, dass man DHL bereits mitgeteilt hätte, dass ich das Möbel noch haben möchte. Sofort rief ich bei der Spedition an (die Nummer hatte ich ja aus einer vorherigen Mail), dort bestätigte man mir, dass das Sofa noch auf Lager ist. Super, dann Terminvereinbaren. Das ging aus irgendwelchen Gründen nicht. Man wollte mich zurückrufen. Aber auch das klappte. Ein Telefonat später hatten wir einen Liefertag vereinbart. Wegen der Uhrzeit würde sich der Fahrer noch melden.

Als wir dann, am Montag darauf, auf dem Weg in den Urlaub waren, erhielt ich eine E-Mail von XXL-Lutz. Das neue Sofa würde in 6-8 Wochen geliefert. Ich sollte den Artikel doch bitte zurücksenden.

Dann halt nicht

Ich hielt das für nen Fehler und kümmerte mich im Urlaub nicht darum. Aber als dann am vereinbarten Liefertag nichts passierte, telefonierte ich dann doch nochmal mit XXL-Lutz:

Ich: Warum wir der Artikel denn neue versandt? Der war doch neulich noch in Oldenburg?

Sie: Weiß ich nicht.

Ich: Wie soll ich den Artikel denn zurückschicken, ich hab den doch gar nicht erhalten.

Sie: Stimmt, das sehe ich hier. Das ja komisch.

Stille

Ich: Und jetzt?

Sie: Naja, die neue Couch kommt dann ja in ca. 8 Wochen.

Stille

Ich: Oder wir stornieren den ganzen Bums, sie behalten die Sofas und ich bekomme mein Geld zurück.

Sie: Ja, das können wir machen. Ich leite dann alles Notwendige in die Wege. Die Bestätigung der Stornierung erhalten Sie dann in den nächsten 2-3 Werktagen.

Ich hab mir alles Weitere geklemmt. Zum Beispiel die Frage, warum der einfache Prozess des Stornierens 2-3 Werktage dauert, oder die Frage, warum es noch mal 10 – 14 Tage dauert, bis XXL Lutz mein Geld zurückgeschickt haben wird.

Vollkommen unnötig, das alles. Vollkommen unnötig….