elektrische Mobilität….

Veröffentlicht am:

Ein neues Jahr hat begonnen. Da nimmt man sich was vor. Man macht einiges besser und so. Ich hab mir dieses Jahr nix vorgenommen. Sport hab ich schon im alten Jahr begonnen. Als ich die Tage allerdings einen Beitrag über E-Autos gelesen habe, wollte ich mich dazu mal etwas näher informieren.

Aufhänger war ein Bericht, das die Kaufprämie für E-Autos nicht so wirklich fruchtet, bisher. Ich muss gestehen das ich gar nicht so bewusst auf dem Schirm hatte das es eine solche Prämie gab und ganz ehrlich war ich dann auch etwas verwundert. Warum greift der Deutsche da nicht zu? Ich meine, damals bei der Abwrackprämie wurden Gebrauchtfahrzeuge zu hauf geschrottet, auch wenn diese in tadellosem Zustand und Checkheft gepflegt waren. Die Prämie war höher als der Verkehrswert. Warum klappt die Prämie hier nicht? Würde sich für mich der Kauf lohnen?

Bei meinen Gedanken dazu, viel mir ein das die EWE mir neulich Werbung zum Thema eingeworfen hat. Also informierte ich mich zuerst auf deren Webseite (die Werbung war schon lange im Müll). Die EWE bietet eine Stromtankkarte an. Diese erlaubt für einen Pauschalbetrag von maximal 270 € im Jahr (als EWE-Kunde nur 150 €) sein E-Auto so oft an den EWE-Zapfsäulen aufzuladen wie man möchte. (ist man Außerhalb des EWE-Gebietes, gibt es Partner über die man das Auto laden kann). Eine solche Zapfsäule gibt es hier im Ort und auch in der Nähe meiner Arbeit. Aktuell tanke ich im Monat für ca. 120 € Benzin. Scheint also ein Deal zu sein. Ich hab noch nicht ganz verstanden wie lange das Aufladen dauert. Aber innerhalb eines Arbeitstages sollte der Wagen immer aufgeladen sein. Ich müsste also alle drei Tage den Wagen an der Zapfsäule parken bevor ich zur Arbeit laufe. Dafür würde ich aber Geld sparen?

Okay … das Thema wird Interessant, den ich könnte tatsächlich Geld sparen. Aber das könnten die anderen auch. Warum machen die das denn nicht? Häufig wird die mangelnde Reichweite als Grund angeführt. Das stimmt natürlich, vor allem dann wenn man „nur“ ein Fahrzeug hat und damit eben auch längere Strecken fahren möchte und muss. Und es ist tatsächlich nicht akzeptabel alle 300 km eine mehrstündige Pause einzulegen bis das Auto wieder geladen ist.

Tatsächlich gibt es aber Millionen von Autos in Deutschland die nur für Kurzstrecken verwendet werden. Für den täglichen Weg zur Arbeit und zum Einkaufen. Und viele der Halter haben noch einen Familiencombi in der Garage für den Urlaub und so weiter. So ist es ja auch bei mir. Warum sollte meine Frau oder ich diesen Weg nicht mit nem E-Auto hinter uns bringen? Reden wir uns diese innovative Technologie also wirklich schlecht?

Meine Frau hat nen Ibiza. Ich glaub NP war was um 13000 €. Ist nen Kleinwagen, reicht aber natürlich vollkommen für die Zwecke. Eine vergleichbarer PKW mit Stromantrieb sollte vielleicht (ähnlich wie ein Diesel) 3- bis 4000 Euro teurer sein. Diese Mehrkosten würden sich dann ja durch die Kaufprämie amotisieren. Na mal schauen was es da so gibt.

Nissan bietet den Leaf an. Dieser kostet tatsächlich ab 24000 Euro. Soviel hab ich für meinen Leon ST bezahlt, mit Anhängerkupplung. Ein vollwertiges Familienfahrzeug. Der Leaf ist „nur“ ein Kleinwagen. Abzüglich der Prämie (bei Nissan Elekrobonus genannt und auf 5000 Euro aufgestockt) ist man noch bei 18000 Euro. Immer noch eine Menge Geld und passt nicht in meine Rechnung. Und jetzt kommt es. Die Batterie ist noch nicht enthalten. Die muss geleast werden. Würden bei meiner Laufleistung nochmal 80 € pro Monat machen. Angenommen ich fahre das Fahrzeug 4 Jahre dann sind das nochmal 3840 Euro oben drauf.

Ford hat lediglich den Focus Electric im Angebot. Als Zweitwagen eigentlich schon fast zu groß. Der kostet dann auch 34000 €, hat aber nur eine Reichweite von 165 km. ich müsste also öfter zu meiner EWE Zapfsäule. An einem Verkauf scheint Ford  nicht interessiert zu sein. Es gibt kein Hinweis auf Kaufprämie und auch kein Angebot mit 0% Finanzierung oder ähnliches, so wie bei den Benzinern, der im übrigen mit guter Ausstattung fast für die Hälfte zu bekommen ist.

Skoda und Seat bieten gar keine E-Fahrzeuge. VW hat dagegen einige Fahrzeuge zu bieten. Als Zweitfahrzeug bietet sich der E-Up an. Der  belastet das Konto mit 26000 €. Auch ein eher sehr kleines Fahrzeug. Aber auch hier ist die Batterie enthalten und die Prämie geht noch runter. Dann schauen wir noch zu Renault. Die haben den Twizy der eigentliche kein richtiges Auto ist. Mehr ein Motorrad mit 4 Rädern. Aber dafür mit „dicker“ Ausstattung auch für „nur 8000 €“ zuzüglich Batteriemiete zu haben. Ob es darauf auch die Kaufprämie vom Staat gibt, konnte ich spontan nicht ermitteln. Aber auch hier kommt noch die Batteriemiete mit 62 € im Monat drauf. Dann gibt es noch den ZOE der vergleichbar mit dem Twingo ist und auch 24000 Euro kostet. Da gehen aber wohl noch 5000 Euro Bonus runter, aber wieder Batteriemiete drauf. Dann wäre noch der Citroen C Zero der auch noch 19000 Euro kostet. Ob da allerdings die Pramie schon rausgerechnet ist, konnte ich nicht erkennen.

Und nach dem ich mir diesen kleinen Überblick über den Markt an E-Autos verschafft habe, ist mir auch klar warum sich diese Fahrzeuge nicht durchsetzen. Zu Teuer. Einfach zu teuer.

Dennoch geb ich der Geschichte noch eine Chance. Ich weiß ja, das die Preise auf den Webseiten immer höher angesetzt sind also die Preise die einem der Händler macht. Darum werde ich mir den ZOe und den C Zero mal live anschauen und mir einen Preis machen lassen.

Da ich ja auch ein notorischer Ballonfinanzierer bin, ist mir der Endpreis der Karre eigentlich egal, er darf mich halt im Monat nicht mehr als 150 € kosten, das kostet nämlich der Ibiza. Sollte das klappen, fahre ich vielleicht bald E-Auto. Ich werde berichten….


5 Antworten zu „elektrische Mobilität….“

  1. Avatar von Hasi

    Hallo ! Das hast du ja richtig schön auseinander gedröselt 😉
    Ich finde es auch bedenklich, dass man Benzin/ Diesel tauscht (da ja davon irgendwann nix mehr da ist) gegen Strom. Dieser Strom ist ja auch nicht (mehr) so fix zu gewinnen, da wir die A Werke abgeschaltet haben… Und AKW-Strom (mehr oder weniger heimlich) aus Frankreich etc zu kaufen, macht die Sache irgendwie lächerlich.
    Man stelle sich vor, ab 17:00 Uhr, wenn die meisten mit ihrem E-Fahrzeug zu Hause sind, stöpseln alle gleichzeitig ihren Stecker in die Dose. Da möchte ich nicht im Spannwerk der EWE sitzen 🙂
    Natürlich habe ich keine alternative im Angebot. Aber meckern darf ich trotzdem. LG Hasi

  2. Avatar von faulthiel
    faulthiel

    Die Frage nach der Sinnhaftigkeit hab ich bewusst erstmal nicht wirklich gestellt. Aber ja, nur ein Idealist wird freiwillig 4000 € mehr für ein PKW ausgeben, weil er glaub der Umwelt damit etwas gutes zu tun. Aber dieser Idealist sollte dann keinen E-Up kaufen, der eine Klimaanlage und Sitzheizung hat, sondern eine wohl eher ein Twizy. Den weniger Komfort = weniger Belastung für die Umwelt.

    Also bleiben nur die Heuchler als Käuferschicht. Und dann ist es ja was gutes das so wenige E-Autos verkauft werden. Dann sind die Deutschen also doch nicht so schlechte Menschen. ;O)

  3. […] hab mir noch immer kein E-Auto näher angeschaut, das Thema bewegt mich dennoch weiterhin. Die E-Auto-Profiteure bewerben gerne […]

  4. […] ist ja nun schon 2 Jahre her, das ich mir hier öffentlich näher Gedanken zum Thema E-Auto gemacht habe. Ich […]

  5. […] hab mich hier im Blog ja schon ein paar mal zum E-Auto geäußert. Und die Kritik von 2017 und von 2019 stimmen leider noch heute. Ein Auto mit E-Antrieb ist noch immer teurer als ein […]