Einige Jugendliche im Dorf hatten im Juni eine wilde Zeit. Da wurde aufs Dach der Schule geklettert und auf dem Dach irgendwas demoliert, in einem leer stehenden Haus „Hausfriedensbruch“ betrieben und öffentliches Eigentum mit Graffiti beschmiert. Die Schuldigen sind vollkommen unklar. Es gibt Videoaufzeichnungen wie die Jugendlichen aufs Dach klettern, wer da was beschädigt hat, weiß aber keiner. Zu den Jugendlichen gehören einige „bekannte“ aus dem Dorf, aber auch welche aus Oldenburg und anderen Ortschaften.
Die Jugendlichen aus dem Dorf konnten auf den Videos natürlich direkt identifiziert werden. Schließlich kennt der Hausmeister (vermute ich, sonst ist ja in den Ferien keiner an der Schule) die ja gut. Bis vor kurzem waren die ja noch Schüler auf der Schule). Die Jugendlichen bekommen eine Vorladung von der Polizei.
Einige gehen hin, andere nicht. Polizeilichen Vorladungen muss man ja nicht Folge leisten und dienen letztendlich nur der Informationsbeschaffung der Ermittlungsbehörden und nicht dem Wohlsein der Jugendlichen.
Nach diesem ersten Termin, wegen des Schulgebäudes, folgend weitere Vorladungen. Die Kids werden als Zeuge und als Beschuldigter für verschiedene Vergehen eingeladen. Alle Vorladungen haben aber einen gemeinsamen Termin. Also für Zeuge und Beschuldigung zu verschiedenen Straftaten sollen die Jugendlichen an einem Tag zu einer bestimmten Uhrzeit in der Wache auftauchen.
Ganz klar: Die ersten Kids haben Dinge erzählt und jetzt versucht man ein Gefangenendilemma aufzubauen in der Hoffnung den Täter überführen zu können. Ich bin wirklich schockiert, aber leider nicht überrascht. Ich verstehe ja, dass man sowas nicht durchgehen lassen möchte. Ich finde Sachbeschädigung auch nicht witzig und die mache das auch den Jugendlichen gegenüber absolut deutlich. Das sind Dinge, die nicht witzig und nicht gut sind.
Aber auf welche schäbige Art und Weise hier agiert wird. Als ob man hier potenzielle Schwerverbrecher hops gehen lassen möchte. Und selbst da wäre es nicht toll. Es zeigt, wie nahe wir an einem Polizeistaat sind und es zeigt, wie schnell weitreichende Befugnisse auch für (sorry) Pillepalle ausgenutzt werden könnten.
Ach, das Jugendamt hab ich ganz vergessen. Bereits nach der ersten Vorladung kam ein Brief vom Jugendamt. Man hätte gemeldet bekommen, dass eine Strafanzeige vorliegt und dass man ja gerne Kontakt aufnehmen könnte, wenn man Hilfe benötigen würde. Was an dieser Stelle aber verschwiegen wird und irgendwo im Kleingedruckten steht: Die Herrschaften arbeiten der Staatsanwaltschaft zu. Gesprächsinhalte sind nicht geheim bzw. unterstehen keinem besonderen Schweigerecht. Würde also in einem solchen Gespräch der Straftäter seine Schuld eingestehen, wäre das sehr sehr dumm. Auch dieser Part ärgert mich zutiefst.
Obwohl den Behörden bekannt ist, dass manche Jugendliche im Leben eine Phase durchmachen, in dem die Körperchemie zu irrationalem Handeln führt und sich diese wieder verwächst und werden hier Handlungen vollzogen, die den Jugendlichen langfristig schaden könnten. Denn, hat man einen Eintrag im Führungszeugnis wird keiner Fragen wofür dieser ist. Es wird einem immer angelastet sein.
Wenn es darum gehen würde, dass die Jugendlichen für Ihren Scheiß gerade stehen, dann würde ich ja nichts sagen. Also ein: Ihr habt das kaputt gemacht, dann müsste ihr das bezahlen. Aber nein, darum wird es nicht gehen. Das müsste man auf anderem Wege angehen. Aber sowas ist wohl nicht mehr möglich im deutschen Kackland. Worauf sein die verschissenen Nazis noch mal immer so stolz?
2 Antworten zu „Wie im schlechten Krimi“
Ich finde diese Vorgehensweise der Polizei gut, wenn man den jungen Heranwachsenden gleich zeigt, dass man nicht mit jedem Scheiss durch kommt.
Und es geht nicht um „machs kaputt und dann bezahle es gefälligst“ sondern „mache bitte nichts kaputt, was anderen gehört“. Mangelnder Respekt ist durchaus Umerziehungswürdig.
Wegen son paar Kids gleich vom deutschen Kackland zu sprechen, finde ich sehr überzogen. Jugendliche, die in den Ferien Schulen „aufsuchen“ gab es auch schon zu meiner Zeit und auch bei Heinz Rühmann.
[…] packt den Konservativen aus und findet das von mir geschilderte Verhalten der Polizei in Ordnung. Und ja, im letzten Absatz […]