Ich schreibe jetzt schon lange ins Internet. Mal mach ich das gerne und mal muss ich mich zwingen. Ich lese aber auch viele Blogs und es bereichert mich häufig. Immer dann wenn die Schreiberlinge keine Angst haben und wirklich etwas aus Ihrem Leben preis geben finde ich das toll. Nicht weil ich ein Voyeur bin, sondern weil ich etwas davon lernen kann.
Zu lesen wir andere ihren Alltag gestalten, welche Sorgen und Ängste diese haben, das ist toll. Ich kann nur dann ein toleranter Mensch sein, wenn ich weiß wie das Leben der anderen aussieht. Die Vielfalt an Lebensmodellen macht mich offen für noch weitere. Jeder Gedanke zählt. Jede Meinung hat seine Berechtigung. Und ich möchte ein Teil dieser Gemeinschaft sein.
Und dann gibt es aber die Momente wo einen Menschen falsch verstehen – gefühlt vielleicht sogar falsch verstehen wollen.
Versteht mich nicht falsch. Man darf mich kritisieren. Man darf auch gerne eine Disskusion anregen. Aber es gab in den letzten zwei Jahren häufiger Feedbacks die mich spüren ließen: Es geht dem Gegenüber, darum eine andere Meinung zu haben. Nicht darum meine Meinung zu verstehen und gemeinsam zu einem Konsens zu kommen. Das fand ich schon schwierig. Ich dachte mir aber: „Hey, nicht mein Problem. Trolle, Internet … kann man nichts machen.“
Jetzt musste ich aber feststellen das Menschen meine Texte lesen und ganz andere Dinge verstehen als ich schreibe. Ich bitte die Heuchler darum, mit heuchelei auf zuhören und werde indirekt als unempathischer aroganter Arsch beschimpft. Man macht aus blau grün und aus rund eckig. Ist das vielleicht das wirklich große Problem unserer Gesellschaft? Haben wir eine Sender / Empfänger-Problem? Ist es vielleicht ein wenig wie bei der Prosopagnosie?
Ich weiß ehrlich nicht wie ich damit umgehen soll, wenn Menschen meine Texte und damit meine Person so sehr mißverstehen. Sollte ich das mit dem bloggen dann doch lieber sein lassen?
Nach vielem hin und her bin ich zu einer Entscheidung gekommen und sage: Fickt euch. Wer micht nicht verstehen will, soll es eben lassen. Wer mir unterstellen möchte, ein schlechter Mensch zu sein, soll das tun. Wenn es hilft, dann hilft es.
Aber: das hier ist mein Haus und hier mach ich die Regeln und deswegen gibt es hier eben keine Kommentarfunktion mehr.