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Am Sonntag wurde in der Elterngruppe der Klasse meines Sohnes folgender Link geteilt: http://friedrichsfehn.florian-ammerland.de/vandalismus-in-friedrichsfehn/

Irgendwelche Idioten haben in der Mehrzweckhalle in unserem Dorf herum randaliert und offenbar einen großen Schaden angerichtet. Schlimme Sache das. Wenn ich sowas lese, frage ich mich tatsächlich sofort, was wohl dahinter steckt. Wie viel Frust und Langweile muss wohl in den Jugendlichen gesteckt haben? Und was war die Motivation? Sicher spielt mir rein, dass die Jugendlichen hier auf dem Dorf keinen wirklichen Rückzugsort haben. Restaurants und Kneipen bleiben für die Jugendlichen geschlossen. Diskos und Feste gibt es auch nicht. Ein Jugendzentrum gibt es schon, das aber zeitig schließt und deren Betreuer wohl keinen guten Ruf unter den Jugendlichen haben. Es bleibt nur in dunklen öffentlichen Ecken herumzulungern und auch hier von Anwohnern eher schlecht als recht geduldet zu werden.

Auch die Tatsache, dass sich die Randale auf ein Schulgebäude begrenzen, spricht, bände. Sollte das etwa etwas mit der Schule an sich zu tun haben? Sollten das vielleicht Jugendliche gewesen sein, die sich auf Ihrer Schule ungerecht behandelt fühlen und so Ihren Frust los geworden sind? Wie auch immer, darum soll es hier gar nicht gehen.

Als wir den Link erhielten, scherzten wir, dass wir ja froh sein können, dass unser Sohn für den Abend ein Alibi hat. Er war mit vielen Freunden im Nachbardorf Geburtstag feiern. Der Roller stand den ganzen Tag bei uns im Carport. Heute wurde aus diesem Scherz traurige Realität.

Offenbar gab es durch die Bevölkerung zahlreiche Hinweise und Meldungen. Diese muss die Polizei natürlich befolgen. Ein solcher Hinweis war wohl, dass ein Junge auf einem weißen Motorroller gesehen wurde. Ich vermute ja, dass die Anwohner Ihre Chance nutzen und einfach all die Kids ankacken, die auf dem Gelände jemals außerhalb der Schulzeiten angetroffen wurden.

Weiter vermute ich, dass die Polizei sich vor die Schule gestellt hat, einen weißen Motorroller gesehen hat und die Lehrerschaft nach dem Fahrer dieses Rollers befragt hat. Daraufhin wurde mein Sohn vom Direktor aus dem Unterricht geholt und in einen Raum gebracht, in dem zwei Polizisten gesessen haben. Der eine in Uniform (sicher bewaffnet) der andere in Zivil. Diese informierten ihn darüber, dass man ihn dort gesehen haben wolle. Mein Sohn erzählt, wo er den Abend gewesen ist und dass er mit dem ganze nichts zu tun hatte. Die Polizei ließ sich das anschließend von einem Mitschüler bestätigen. Fall abgeschlossen (hoffe ich).

Aber … Jugendliche dürfen nicht ohne Begleitung von Erziehungsberechtigten befragt werden (siehe https://www.rodorf.de/02_stpo/01a.htm#14). Zeugen und Verdächtige müssen über Ihre Rechte aufgeklärt werden. Beides ist nicht erfolgt. Die Schule hat uns auch nicht informiert. Nicht vor und nicht nach dem „Verhör“. Man könnte den Eindruck erhalten, dass man ihm das nur zu sehr zutraut und am Ende froh gewesen wäre, wenn man ihm da hätte einen reinwürgen können. Aber nein, das möchte ich deutschen Beamten lieber nicht unterstellen.

Ich weiß nicht, was da schiefläuft, aber ich ahne es …