Wer ich bin?

„Ich bin nur um die Ecke eines Hauses gegangen und da passiert es. Ich lag auf dem Boden und war ein wenig platt. Ich kann mir bis heute nicht erklären wie das passiert ist. Früher war ich stark und schnell. Ich schwang mich durch die Stadt. Die Leute jubelten mir zu. Ich habe gutes getan. Ich fühlte mich gut. Und in einem Moment auf den anderen war es vorbei.

Ich versuchte lange herauszufinden, was passiert war. Aber ich war fremd in der Stadt, die mir doch immer meine Heimat gewesen ist. Ich war alleine in der Stadt. Ganz alleine. Ich musste mich um Dinge kümmern. Ein Mensch braucht Essen, eine Wohnung und Freunde. Freunde, die einen lieben und die bei einem sind, wenn es einem schlecht geht. Also musste ich mich um ein normales Leben kümmern.

Normales Leben, was ist das schon. Ich kannte das nicht. Früher war mein Leben chaotisch. Immer unter Strom. Immer auf der Suche nach der nächsten Action. Jetzt ging ich arbeiten, schaute Netflix und verliebte mich. Ich hab Kinder bekommen und Enkel. Ich bin doch recht alt geworden. Als meine Tante erfuhr, was ich tue, dachte sie ich würde keine 30 Jahre alte werden. Aber dieser eine Moment hat alles verändert.

Irgendwann hab ich nicht mehr daran gedacht. Irgendwann war es nicht mehr wichtig. Ich war glücklich. Ich hatte Verantwortung. Ich hatte ein Leben.“

„Sir, ich fragte nur, wer Sie sind. Hier für die Aufnahmepapiere. Husten Sie sich erstmal aus. Also, wie ist Ihr Name?“

„Hätte ich gewusst, dass ich so ende, hätte ich mich mehr damit beschäftigt wieder in meine Welt zurückzukommen. Vielleicht mit meiner Familie. Dann hätte ich wieder Kraft gehabt und sehr gute Selbstheilungskraft. Dann hätte dieser verdammte Virus mir nichts anhaben können. Mein Name? Mein Name ist Peter Parker…. und ja. Ich werde bald an Covid sterben. Dabei hab ich immer eine Maske getragen.“

Diese Geschichte habe ich schon sehr lange irgendwie im Kopf. Montag hab ich den neuen Spiderman gesehen. Hätte ich diese Geschichte nur früher veröffentlicht.