Mitnichten geht es hier um das sexuelle Durchhaltevermögen des Schreiberlings. Es geht viel mehr um eine global galaktische Feststellung zum Thema Konzentration und Produktivität.

Es ist nämlich so, das ich schon wieder Urlaub habe und der Rest der Familie eher nicht. Damit ich die Tage nicht mit rumgammeln verschenke, nehme ich mir also ein kleines Projekt vor. Und zwar möchte ich das Laminat, das im Gästezimmer lagert, endlich entsorgen. Das lagert dort schon, seit dem ich im Erdgeschoss den Flur neu gestaltet habe (schau mal hier). Aber was ist schon ein Jahr.

Das Problem: Ich möchte das Laminat im Flur im 1 OG verlegen. Und wenn ich das schon mache, dann mache ich vorher auch noch Wände und Decken neu. Und da der Flur nur 2,70 mal 1,40 Meter groß ist, 4 Türen und einen Treppenaufgang und eine große Dachbodenklappe beherbergt, kann das ja alles kein Problem sein.

Ihr spürt die Ironie und die Verzweiflung? Sehr gut.

Rein Handwerklich sind das alles Dinge, die ich schon mehrfach getan habe. Daher kein Problem. Aber es ist alles klein und eng. Andauernd steht irgendwas im Weg, meistens ich mir selber. Jedes Brett muss dreimal geschnitten werden, malern ist nur mit der kleinen Rolle möglich, vor 16 Jahren beim tapezieren muss sich mein Step-Dad auch gequält haben, denn an einigen Stellen ist die Tapete sehr sehr fest verklebt. Ein Zeichen für: Ja ist schief, wieder abgezogen und nach gekleistert und nochmal an die Wand.

Einfach nichts in diesem kleinen Raum geht einfach so von der Hand. Nichts. Das es 29 Grad draußen ist und an meinem Körper sämtliche Flüssigkeitsvorräte der Welt kleben, statt draußen den Garten zu erfreuen, tut der Sache sicherlich auch nicht gut.

Wie auch immer: ich stelle zunehmen fest das so nach 3-4 Stunden echt die Luft raus ist. Alles, was danach passiert, ist Schrott. Ich erzeuge Pfusch den ich am kommenden Tag wieder ausbessern muss. Ich bin unkonzentriert und suche noch mehr als sonst. Laufe ins Carpot um ein Brett zu schneiden, vergesse auf dem Weg aber die Masse. Daher mach ich dann eben Feierabend, Räume auf und vertage den rest auf den nächsten Tag.

Aber im Berufsalltag kann ich mir das doch gar nicht erlauben, dort ackere ich 8 Stunden durch. Wieso geht das? Naja .. erstmal stimmt das ganz sicher nicht. Zumindestens mein Büroalltag ist voll von „Gesprächspausen“. Jede Telko hat einen Smalltalk anteil, jedes fachliche Gespräch unter Kollegen endet mit einem „was macht der Garten, wie geht es den Kinder? Und … dieses Wetter!“ Und nach meinem Empfinden ist der Smalltalk anteil zwischen 12 und 15 Uhr am dollsten. Ein Zufall? Wenn die Leute so zwischen 8 und 9 anfangen zu arbeiten?

Wenn ich nach dem Heimwerken aufräume, dann ist die entspannende Routine. Das geht immer noch, egal wie kaputt ich mich fühle.

Auch im Arbeitsalltag gibt es solche Routinen, die einen die letzte Arbeitsstunde des Tages füllen lassen.

Aber worauf will ich hinaus? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Ich wollte diese erlebte Erkenntnis einfach mal festhalten, das ist alles.


Eine Antwort

  1. Avatar von Holger

    Du wolltest aufs „Sammeln“ hinaus.