1001 Rasenmäher-Geschichten | 0097

Mein Rasenmäher ist kaputt gegangen. Und ein Strauß an Geschichten macht sich auf.

Wie ich zu einem Profi-Rasenmäher gekommen bin

Vor vielen Jahren hatte mein Baumarkt-Rasenmäher das zeitliche gesegnet. Ich schmiss den in den Kofferraum und fuhr zu Holger. Holger kennt sich mit Motoren aus. Der kann ja mal schauen. Er schaute und urteilte: Kernschrott… naja, ne er wird was viel Intelligenteres gesagt haben. Natürlich.

Im gleichen Atemzug bot er mir aber seinen Rasenmäher von Yamaha zum kauf an. Bei einer Werkstatt wäre ich sicherlich misstrauisch geworden. Holger ist aber Freund und war Kollege. Der wird mir doch keinen Scheiß andrehen. Er hatte einen Aufsatzrasenmäher und brauchte den Yamaha nicht mehr. Sein versprechen: geht nicht kaputt, springt immer an und kann auch was ab.

Und das stimmte. Immer ist er angesprungen und hat mir alles weggemäht, was ich ihm vorgesetzt habe. Selbst 100 cm hohe Wiesengräser macht der einfach platt. Und, wenn er mal absäuft… egal. Zwei / dreimal ziehen und dann geht es wieder los.

Ein Teufelskerl.

Die Krux der Qualität

Früher hab ich eine Bahn gemäht, hab den Mäher 20 cm versetzt und bin dann rückwärts gelaufen, 20 cm versetzt und dann wieder vorwärts. Und so weiter. Mit meinem Rasenmäher von Yamaha geht das nicht.

Mein Yamaha Rasenmäher ist ordentlich breit, ordentlich stabil und hat nen dicken Motor. Die Höhenverstellung ist einhändig bedienbar durch eine ausgeklügelte Mechanik. Das alles hat ordentlich Gewicht. Gut das der Rasenmäher einen Antrieb hat. 2 Gänge stehen mir zur Wahl. Leider beide vorwärts. Man kann den Rasenmäher zwar ziehen, aber das ist mal echte Knüppelei. Seit dem renne ich mit dem Mäher immer in der Runde herum.

Rennen? Nein das stimmt nicht. Denn auch der zweite Gang ist nicht sehr schnell. Es ist eher ein schnelles Spazieren gehen. Aber das ist schon okay. Das ist der Preis für einen Qualitätsmäher.

Wiedersehen dank Rasenmäher

Ich hörte ein Klackern und sah dann noch wie die Anreisleine des Rasenmähers eingezogen wurde. Geistesgegenwärtig machte ich den Rasenmäher aus und schnaufte durch. Kaputt offenbar. Wie doof, wie gemein. Also erstmal mit dem Rasenmäher eines Nachbarn den Rasen fertig machen, dann den Mäher auf den Anhänger und ab zum Kundendienst.

Werkstatt 1 macht keine Gartengeräte mehr. Werkstatt 2 ist auf Gartengeräte spezialisiert. Yes, das wird was. Zwei Leute vor mir an der Serviceannahme.

Während ich so tippelnd warte, fragt mich der Typ hinter der Glasscheibe: Ist das dein kaputter Yamaha Mäher da draußen? Hast du den in Remels gekauft?

Ich muss wohl reichlich dumm aus der Wäsche geschaut haben denn die nächst Frage war: Du bist doch der Thiel?

Ähm, ja bin ich. Es war ein alter bekannter meiner älteren Schwester mit dem ich auch schon das eine oder andere Mal gefeiert hatte. Das Dorf, in dem wir gemeinsam groß geworden sind, ist ca 30 km weit weg. Wir haben uns locker 18 Jahre nicht gesehen. Dass er mich dann trotzdem erkannt hat, auch noch mit Maske auf und so. Echt nen Ding.

Legendärer Rasenmäher

Der gute hatte schon in seiner Jugend im elterlichen Eisenwaren-Gemischthandel Rasenmäher vertickt und ist der Meinung das es sich um einen der besten Rasenmäher handelte, den er verkaufen durfte. Leider baut Yamaha schon seit 1999 keine Rasenmäher mehr. Und so kann es sein das relevante Ersatzteile nicht mehr zu bekommen sind.

Alter … 1999 … und meiner ist ein älteres Modell. Einen richtigen Oldtimer hab ich da also über mein Grün hoppeln lassen. Hätte ich das gewusst wäre ich sorgsamer mit ihm umgegangen. Holger, das hättest du mir doch mal sagen können.

Welche Rasenmähergeschichten fallen dem alphathiel noch so ein. Wird der Rasenmäher überleben oder muss ich mir am Ende nen Rasenmäherroboter anschaffen? Bleiben Sie dran.