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Vor 10 Tagen haben sich meine Schwiegereltern zum Besuch angekündigt. Können gerne kommen, nur das Gästezimmer ist in keinem guten Zustand … und das kam so:

Im Frühjahr drängte meine Mutter uns zwei Matratzen (90 x 200) auf. Die waren wie neu und wirklich zu schade für den Müll (bitte nicht fragen – alte Leute mit Langeweile haben komische Ideen). Unser Gästebett dagegen (140×200) hat seine besten Zeiten wirklich hinter sich. Das haben wir nämlich für unsere erste Wohnung gekauft. Das ist nun auch schon 20 Jahre her. Die Matratze wurde zwar mal ausgetauscht, aber auch die neue ist mittlerweile durchgelegen. Das Bettgestell mehrfach geflickt. Die neuen Matratzen passen sowieso nicht ins alte Bett. Es ist also klar: Das alte muss raus und was Neues her.

Wenn man denn schon das Bett herausschmeißt, kann man auch mal richtig ausmisten und dann kann man auch gleich durchstreichen und alles schick machen. Also erstmal die Matratzen verstauen und dann Zeit und Lust finden das durchzuziehen. Das war, wie gesagt, im Frühjahr. Monate später hat sich noch mehr Zeug auf und unter und rundherum angesammelt und wir waren noch kein Schritt weiter.

Aber jetzt gab es ein festes Ziel. Schwiegereltern kommen, dann muss alles schick sein. Erste Amtshandlung: Sperrmüll zur Deponie. Und hier schon das erste Problem. Der Boden des Anhängers war lose. Das hat zur Folge, dass der sehr springt, wenn er leer ist. Das doof. Also erstmal den Anhänger repariert und dann den Anhänger mit Sperrmüll befüllt. Bei der Gelegenheit noch links und rechts schauen. Farbreste hier, alte Elektronik da. Ratzfatz war der Anhänger und der Kofferraum voll und ich wette: Würde ich jetzt nochmal durchs Haus latschen, der nächste Anhänger wäre zackig gefüllt.

Der Lattenrost des alten Bettes, das Nachtschränkchen und großer Hocker von einer Eckcouch, die wir schon seit vielen Jahren entsorgt haben, stellte ich noch bei Kleinanzeigen ein (dazu separat mehr). Der Müll war wirklich Müll.

Am Freitag dann also mit dem Anhänger zur Arbeit (hab mir zum ersten Mal gewünscht einen geschlossenen Anhänger zu haben) und auf dem Rückweg von der Arbeit an der Mülldeponie vorbei. In dem Moment, an dem ich beginne meinen Anhänger zu leeren, beginnen auch die Regenwolken sich zu leeren. Was will mir das Schicksal damit sagen?

Meine Frau hat den freien Nachmittag genutzt und Tapeten abgerissen und andere Vorbereitungen getroffen.

Zu Hause dann Anhänger ab und mit der Frau zum Baumarkt – Material einkaufen. Farbe für die Wände, Farbe für die Decke. Fußleisten, Farbe für die Arbeitsecke, Holz für die neuen Betten und und und.

Und jetzt wird es spannend. Denn es muss vieles gestrichen werden und vieles muss trocknen. Wenn also die Decke trocknet, muss ich Möbel bauen und streichen, damit ich dann wiederum die Wände streichen kann und dann wiederum den zweiten Anstrich der Möbel erledige. Das neue Stapelbett wird vollkommen aus meinem Kopf heraus entstehen. Natürlich vermesse ich mich und muss Material nachkaufen. Wir werden noch zu Ikea müssen, um zwei neue Lattenroste und eine Garderobe zu kaufen. Ich konstruiere noch eine indirekte Beleuchtung und ganz nebenbei schwitze ich mir einen Arsch ab – das man sowas im Sommer an heißen Tagen macht, hat den Vorteil, dass alle Streicharbeiten wirklich schnell trocknen, aber es ist eben auch wirklich heiß.

Wie auch immer: Bis Donnerstag (ich bin Montag bis Donnerstag natürlich noch meiner Erwerbstätigkeit nachgegangen und hab dann zu Hause weiter gemacht) ist alles pünktlich fertig und ich bin ziemlich happy.

Denn ich hab ein Umfeld geschaffen, in dem ich mich sehr wohlfühle und ich sicherlich wieder mehr Spaß an meinem Hobby und meiner Erwerbsarbeit haben werden und gleichzeitig können sich hier Gäste auch sehr wohlfühlen und gut schlafen. Und das Stapelbett ermöglicht eine optimale Nutzung des Raums.