Mit der X-Box oder Playstation einen eigenen Minecraft-Server verbinden

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Ihr findet hier die schnellste und einfachste Anleitung für euer Problem. Kein langatmiges Video-Tutorial auf Youtube kann euch besser helfen als dieser kurze knackige Artikel. Es ist unfassbar, wie viel Zeit Ihr sparen werdet bei der Suche nach der Lösung eures Problems, wenn ihr nur diesen einen Artikel konsumiert. Und das alles frei von Werbung und Cookies.

Ich möchte euch eigentlich eine kleine Geschichte erzählen. Aber viele kommen vielleicht einfach nur hier her, um eine Frage beantwortet zu bekommen:

Kann ich mit meiner X-Box oder meine Playstation mit einem eigenen Minecraft-Server verbinden, sodass ich mir die Kosten für einen Realm-Account sparen kann?

Nein. Das geht nicht. Microsoft schließt private Server aus. Angeblich verstößt das gegen die Richtlinien der Konsolen. Richtlinien, die mindestens vom Microsoft für die X-Box angepasst werden könnten. Aber warum sollte man das tun? So kann man doch besser Geld verdienen.

Ich hoffe, dass ich euch jetzt die Laune nicht zu sehr vernagelt habe und vielleicht heitert euch die folgende Geschichte etwas auf:

Wie Microsoft mir einen Vormittag gestohlen hat

Hier in Niedersachsen ist seit einer Woche Ferienzeit. Sommerferien. Mein 14 ⅞ Jahre alter Sohn genießt seine Zeit. Das kann man nicht anders sagen. Bis Mittags schlafen, 1 – 2 Stunden im Bett gammeln und TikTok schauen. Dann entweder etwas X-Box Zocken oder ins Gym. Den Eltern etwas auf den Sack gehen. Dann geht es raus auf die Straße, bis es Dunkel ist. Dann noch ne Runde Zocken und ins Bett.

„Wir spielen im Moment Minecraft“, erzählt der Sohn, „und der Dings hat da so eine Realm abonniert von X-Box. Das ist ganz cool, vor allem kann man da auch rein, wenn der Dings gar nicht online ist. So kann man mal in Ruhe was bauen und vorbereiten.“

Als der Sohn 10 oder so gewesen ist, hatten wir viel gemeinsam Minecraft gespielt. Allerdings auf dem Smartphone. Mir hat das gereicht. Ich hab dann ein Multiplayerspiel aufgemacht und der Bengel ist bei mir rein. Manchmal hab ich Abends noch Dinge gebaut und morgens damit angegeben. Damals fing es dann aber auch schon an, dass Microsoft an dem Spiel Geld verdienen wollte und Skins und andere Extras angeboten hat. Irgendwann waren andere Spiele deutlich spannender und ich hab mich nicht mehr damit beschäftigt.

Ich musste jetzt also lernen, dass man bei Minecraft genauso viel Geld loswerden kann wie bei Fortnite und Co. Man kann diverse Dinge kaufen und eben auch Realms. Realms sind im Prinzip Serverinstanzen mit einer eigenen Map, zu der man andere Spieler einladen kann. Vermutlich kann man sich ein paar Spezials einkaufen und dann bei seinen Kumpels dicke Hose machen.

Mein Sohn ärgert sich darüber, dass sowas alles Extra kostet. Wir zahlen ja schon 13 € für X-Box Ultimate. Und überhaupt sind das alles Abzocker. Ich freue mich über diese Entwicklung. Zu Fortnite Hochzeiten war es nämlich vollkommen normal, dass er sein „Taschengeld“ dort für Skins ausgegeben hat. Die hatten keinerlei Mehrwert und waren auch nicht selten. Befeuert wurde das durch Youtube Videos, in denen die Youtuber den Kids erzählten wie wertvoll die Skins aus Season 1 geworden sind. Und so selten. Das war natürlich alles quatsch, denn man konnte den Kram ja überhaupt nicht handeln. Maximal konnte man seinen Account auf jemand anderen übertragen, aber das war auch nicht offiziell und äußerst fragwürdig.

Egal, ich schweife ab: Mein Sohn findet die Idee von einem zentralen Server auf dem x-Leute gemeinsam spielen können, toll und findet aber doof das sowas Geld kosten muss. Endlich kann ich mit meinem Nerd-Linux-Computer-Wissen punkten. Endlich zahlt es sich aus, einen kleinen Nerd als Vater zu haben.

„Du“, sage ich“, das ist ja kein Problem. Ich hab doch meinen Server. Da richte ich euch einfach mal ne Instanz ein und dann zockt ihr da. Mal schauen, was geht.“

Und so erstellt ich auf meinem Proxmox einen neuen Container mit Ubuntu. Führte die üblichen Updates aus und ergoogelt mir eine Anleitung mit „Linux Ubuntu Minecraft Server“. Die Ergebnisse waren überraschen klar. Die ersten drei Suchergebnisse waren die Seiten von Hostern, die ihre virtuellen Maschinen verkaufen wollten. Schlau. Wirklich schlau.

Die Anleitungen waren ziemlich identisch, konnten also nicht falsch sein. Und das Ganze war wirklich simpel. Java aus der Paketverwaltung installieren. Screen installieren. Mit Screen eine Sitzung aufmachen, dort das Javapaket herunterladen und starten. Bäm. Portfreigabe im Router. Subdomain im NginxProxymanager angelegt. Zack die Bohne. Das war es.

Sollte ich mal testen. Über den Playstore die Minecraft App installiert (hatte ich damals mal gekauft, also warum nicht). Minecraft auf und im Menü „Mit Server verbinden“ ausgewählt. Meine Subdomain eingeklimmpert und gewundert, warum hier nen anderer Port als im Server steht. Verbindung ist nicht möglich.

Bis hier hin waren wirklich nur 20 Minuten vergangen. Und bis hier hin war es auch spaßig.

Erstmal checkte ich nochmal, ob ich alles richtig konfiguriert hatte und ob der Server lief. Jipp. Dann suchte ich nach Möglichkeiten von außen zu prüfen, ob der Port auch wirklich offen war. War er. Es ging aber nicht. Also gab ich in der App die lokale IP-Adresse ein. Da brauche ich ja keine Portweiterleitung. Innerhalb des LANs hab ich keine weiteren NATs oder Firewalls. Ging aber auch nicht. Also prüfen ob der Port im Container überhaupt offen ist. Eigentlich ja schon. Hatte ich ja laut Anleitung so eingestellt.

Ich mache das alles am MacBook. Da gibt es ein Netzwerkdienstprogramm, der auch einen Portscanner hat. Easy, denke ich und finde das Tool nicht. Ich google und erhalte eine Anleitung, wie ich das Tool auf dem Mac finde. In dem Tool steht aber as dieses veraltet ist und man solle doch im Terminal mit nmap arbeiten.

Okay … aber nmap ist nicht installiert und brew auch nicht und deswegen kann ich das hier nicht tun. Ich fange an, wirklich genervt zu sein. Es wird Zeit das mein Tuxedo kommt, damit ich immer alles so habe wie ich es brauche.

Na gut, ich log mich über das Terminal per SSH auf einen anderen Container ein und check von dort mit nmap das der Port offen ist. Funktioniert aber trotzdem nicht. Bis hier war alles noch geordnet. Aber jetzt … ja jetzt muss ich in das Internet der Gamerkiddies. Denn jetzt muss ich die Suchmaschine fragen, warum das nicht geht. Und auf den ersten 100 Seiten wird mir der immer gleiche Scheiß erzählt. Alles Sachen, die ich schon längst und schon immer wusste.

Weiter hinten dann Hinweise darauf, dass es Probleme gibt, wenn Client und Server im selben Netzwerk sind und man daher am besten auf einen VServer von Firma xy wechseln sollte. Kam mir zwar komisch vor, wollte es aber dennoch ausschließen und wechselt mit dem Smartphone ins Mobilfunknetz (deaktivierte also WLAN). Es änderte sich nichts. Gar nichts.

Der Aaaaha-Moment

Mittlerweile war ich vollkommen verzweifelt und schrieb bei Mastodon einen Hilferuf. Und während ich auf Antwort wartet und meine Gedanken kreisen lies ergab sich auch schon die Lösung. Es gibt die Minecraft JAVA Edition und Minecraft Bedrock. Die Java-Edition ist praktisch die alte OpenSource Quelle, aus der das Spiel einmal hervorging. Bedrock das geschlossenes System mit all den tollen neuen Kaufmöglichkeiten. Bedrock ist das was man auf der X-Box, der Playstation und aus dem Playstore beziehen kann. Ich hatte aber einen JAVAServer aufgesetzt.

TIPP: Wenn Ihr in Minecraft mit einem Server verbinden wollt und da steht als Port vorgegeben 19132 dann ist das Bedrock.

Und inzwischen plinkte mein Mastodon und zur Bestätigung kam diese Nachricht:

Aber auch Bedrock war schnell installiert und zeigte mir an, dass es erfolgreich gestartet war.

Kleiner Rückschlag

Jetzt erreichte ich das Spiel über mein Heimnetzwerk. Das Ziel war aber ja das die Jungs sich von außen einloggen können sollten. Also wieder eine Portweiterleitung eingerichtet. Ging aber dann von draußen nicht. Verdammt.. alles von vorne? Nein … zufällig sah ich das ich statt TCP einen UDP Port weiterleiten musste. Jetzt funktionierte alles. Es waren sicher 3 Stunden vergangen.

Absolut gescheitert

Als wir am Pfannkuchen mampfen waren (spätes Frühstück um 13 Uhr) erzählte ich dem Junior von meinen Erfolgen. Ich hatte mich noch etwas schlau gelesen. Man kann da noch ganz viel Special machen. Maps einbinden, Spezialpaket hinzufügen und und. Aber darum kümmer ich mich erst, wenn ich weiß, dass es läuft und dass es genutzt wird. Denn tatsächlich konnte ich überhaupt nicht einschätzen, wie viel Last Minecraft erzeugen würde.

Also erstmal dem Sohn zeigen, wie er sich verbinden kann. Aber wo ist bei der X-Box „Neuen Server hinzufügen“. Nicht da. Sicher muss man da was in den Einstellungen aktivieren. Nix. Internet befragt. Wieder vieles vieles schlimmes gelesen. Meist das Gleiche. Alles am Thema vorbei. Egal, wie sehr ich meine Suche einschränkte.

Häufig sah man schon an den Screenshots, dass sich die Artikel auf älterer Version des Spiels bezogen. Die Menüführung stimmte nicht mehr überein. Es half nichts. Eine Anleitung wollte DNS-Einstellungen ändern und eine zusätzliche App aus dem Store installieren und dort schräge Sachen machen. Vielleicht würde das funktionieren, ist aber doch viele zu kompliziert für die Freaks. Und die Quelle war auch nicht wirklich seriös.

Dann, aus Zufall, auf eine X-Box FAQ gestoßen in der es schwarz auf weiß stand. Gibt es nicht, geht nicht, darf nicht. Fickt euch, Ihr verdammten Großkonzerne. Fick dich, verdammtes Internet. Fickt euch, Ihr doofen Inhaltekopierer und Spamfluter. Ja … auch die 100ste Seite die exakt das gleich wie alle anderen schreibt ist Spam.

Feddich…


4 Antworten zu „Mit der X-Box oder Playstation einen eigenen Minecraft-Server verbinden“

  1. Avatar von Holger

    Das kannst du reduzieren auf:
    Fickt euch, Ihr doofen Inhaltekopierer und Spamfluter.

  2. Avatar von Alexander Thiel
    Alexander Thiel

    Ja ne … wenn die Großkonzerne anständig arbeiten würden dann müsste ich nicht (und viele andere) nicht nach Lösungen in the Internet suchen.

    1. Avatar von Holger

      Wenn jemand Geld verdienen will, dann kann man nicht erwarten, dass er etwas kostenlos anbietet.
      (dass viele glauben, etliche Dienste seien kostenlos, ist natürlich noch was anderes)

  3. Avatar von Alexander Thiel
    Alexander Thiel

    Hey, ich wusste, dass du das Schreiben wirst ;O) Ich bin absolut fein damit, wenn ein Unternehmen Geld verdienen möchte. Es geht darum, dass man das sauber umsetzen kann. Wozu gibt es zwei Server Varianten? Warum benennt man die Servervarianten nicht anständig? Warum zeigt man auf X-Box und Playstation nicht deutlich, dass „freie“ Server nicht möglich sind? Warum bietet man überhaupt eine freie Server-Software an wen man, die eigentlich gar nicht unterstützen möchte?