down the rabbit hole and back

In den letzten Wochen war mit mir nicht viel los. Weder hier im Blog noch im wirklichen Leben. Die Hitze hat mich lethargisch gemacht. Jede Bewegung war zu viel. Jeder Gedanke waberte nur so im gleißenden Licht der Sonne davon. Und wenn ich klare Gedanken fassen konnte, dann haben diese Wut und Hoffnungslosigkeit befeuert.

Nach 2 Corona Jahren dachte ich ja, dass es wieder vorwärtsgeht. Aber nein, wir rennen erhobenen Hauptes in die Energiekrise. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hab ich Angst meinen Lebensstandard nicht mehr halten zu können. Auch wenn es mir noch vergleichsweise gut geht.

Meine Frau und ich haben lange nicht über Geld gesprochen. Zahlen und freundlich bleiben, war die Devise. Jetzt müssen wir anscheinend umdenken. Wenn auch nur in kleinen Schritten. Das ist auch okay. Wir haben sicher einiges an Einsparpotenzial (dazu in einem anderen Artikel mehr) und werden gut durch die Krise kommen. Aber was dann? Was ist die nächste Krise, die unser Atem stocken lässt?

Hatte ich schon den heißen Sommer erwähnt?

Und dann denke ich an den letzten September und meine riesige Enttäuschung über die Wahlergebnisse zurück und das mir eigentlich schon seit dem Politik und Gesellschaft vollkommen gegen den Strich geht.

Wir brauchen jetzt wirklich mal wieder eine Politik (entschuldigt die Phrase) mit Vision. Es reicht nicht, die Krise zu verwalten. Wir brauchen Lösungen auch Langfristig unsere Probleme lösen. Nicht nur jetzt irgendwo Geld reinbuttern, das wir nicht haben, und dann schauen wie es weitergeht.

In meiner Ausbildung haben wir ein Referat über erneuerbare Energien gehalten. Und das Fazit war eine rosige Zukunft. 26 Jahre später haben wir eine Energiekrise obwohl genug Energie um uns herum ist.

Ich denke da an den Gemüsebauern in NRW. Der mit dem vollautomatisierten riesigen Gewächshaus. Das beinahe Autark mit Energie versorgt wird, wo jeder tropfen Wasser genutzt wird. Wo alles Klimaneutral und kostenoptimiert produziert wird. Solche Lösungen braucht unser Land für alle unsere Probleme.

Dann mache ich Mastodon auf. Und dieselben Leute, die über Twitter schimpfen und sich für was Besseres halten, posten Ihre dummen Sätze. Dumme Sätze, in denen Sie Ihre Überlegenheit dadurch äußern, dass sie das Handeln der anderen Niedermachen. Na gut, die anderen sind in diesem Fall Politik und Wirtschaft und die haben es auch irgendwie verdient. Es ist aber auch die Gesellschaft und die falschen Handlungen des einzelnen. Nur Lösungen hat keiner.

Das ganze treibt mich in die Fänge von Youtube Short (aka Tiktok aka Instagram Reals?). Und so sitze ich stundenlang wie ein Zombie vor diesen Kurzvideos und kann es nicht fassen. Aber hier ist die Welt noch heile. Hier haben alle Spaß beim Tanzen oder Schlagzeug spielen. Bis ich irgendwann ein Like bei einer jungen tanzenden Dame gesetzt habe. Jetzt kommen nur noch Videos von Frauen, die für Ihren OnlyFans-Account Werbung machen. Fick dich KI. Du bist auch keine Lösung.

Tatsächlich hat der strukturierte Arbeits-Alltag mich langsam .. ganz langsam .. aus dieser Woke des negativen herausgeholt. Dass es kühler geworden ist, hat sich auch geholfen. Ich beginne, Strategien zu entwickeln. Kurzfristige Lösungen für „unser“ Energieproblem. Ich beginne wieder Dinge zu machen. Ich nehme zumindest mein Leben wieder in die Hand.

Na gut Leute … das Leben muss weitergehen….