Der Zweck heiligt die Mittel

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Holger packt den Konservativen aus und findet das von mir geschilderte Verhalten der Polizei in Ordnung. Und ja, im letzten Absatz hab ich mich vielleicht ein wenig hinreißen lassen. Keine Frage.

Es geht den ermittelnden Beamten auch gar nicht darum, Recht und Ordnung zu schaffen. Es geht darum, eine Gruppe Jugendlicher dranzukriegen, einfach weil man von diesen genervt ist. Kiffen, Alkohol und Krach. Anwohner genervt, Sportler genervt etc pp. Anzeigen und Beschwerden … Polizei zeigt Präsenz im Dorf, mit wenig Erfolg. Jetzt endlich hat man was auf Video. Das reicht aber hinten und vorne nicht. Für das Klettern auf das Schulgebäude gibt es ein Hausverbot. Das gute Recht und vollkommen okay. Aber wer jetzt was kaputt gemacht hat, ist nicht mal ansatzweise klar.

Die Vorgehensweise ist nicht okay. Sie haben offensichtlich keinerlei Beweise und lediglich Vermutungen. Also wird eine unangenehme und undurchsichtige Situation hergestellt, in der man Druck auf mögliche Schuldige / Zeugen ausübt, um an Informationen zu kommen. Daraufhin werden neue Tatvorwürfe gemacht, zu Vergehen, die vorher noch vollkommen unbekannt waren, nur mit dem Ziel mehr Druck auszuüben.

Eine staatliche Institution, die sich so bei einem Bagatelldelikt verhält, wird sich noch viel schlimmer bei „echten“ Verbrechen verhalten. Was, wenn ich gegen eine zukünftige Regierung demonstriere und offen sage, was ich von ihr halte und diese Regierung möchte das unterdrücken. Mit den gleichen Methoden wird diese Regierung mich drankriegen, selbst bei aktueller Rechtsprechung. Und jeden anderen von uns auch. Und dann geht es nicht mehr um Gerechtigkeit.

Ich kann es nur nochmal betonen: Die betreffenden Bengel wären ehrenvoll wenn die sich melden würden und für den Schaden gerade stehen. Ja, wir sind erwischt worden und ja wir verstehen das sowas nicht richtig ist.

Aber die Folgen einer Strafanzeige sind ja weitgehender und nicht abschätzbar. Und umso mehr Vorwürfe erhoben werden, umso schlimmer. Ganz ehrlich – keiner würde in dem Fall sagen: Ja, ich bin es gewesen.