Aldi Aldi Aldi Aldi…

Mein Handy klingelt. Ich gehe ran und melde mich. Es dauert einen Moment bis es in der Leitung klick macht. Offenbar ein Dialer (also eine Software die automatisch Verbindungen zu Rufnummern herstellt und das Gespräch erst dann zu einem Menschen durchstellt, wenn die Verbindung zustande gekommen ist), also ist mir klar, dass mich ein Callcenter anruft.

Eine Dame meldet sich und möchte mit mir sprechen (nennt meinen korrekten Namen). Sie spricht sehr schnell und haut sehr viele Informationen raus. Im Kern geht es darum das ich an einem Aldi-Gewinnspiel teilgenommen habe und nicht einen, sondern sogar zwei Reisegutscheine bekommen soll. Sie gratuliert nicht, sie spricht auch nicht von einem Gewinn.

Es gibt also was umsonst. Aha … da ich einen guten Freund habe der häufig bei Gewinnspielen mitmacht und gewinnt und das eben auch auf unseren Namen teilnimmt, höre ich mir doch das restliche Gespräch an.

Die Tatsache das die Dame sehr schnell und fordernd spricht, macht mich ganz nervös und ich merke in mir eine gewisse Unsicherheit. Sie spricht auch schon alles das an, was man normalerweise in einem solchen Gespräch erfragen würde. Es kommen sogar so aussagen wie: den Gutschein können sie auch auf dritte Übertragen, also verkaufen.

Der eine Gutschein kommt per Post und den zweiten möchte man mir doch direkt auszahlen. Dafür soll ich doch bitte meine Bankverbindung nennen.

Hier werde ich dann komisch. Ich hätte gerne was Schriftliches dazu oder vielleicht einen Scheck? Sie geht da gar nicht drauf ein. Sie nennt mir nochmal die Anschrift und mein Geburtsdatum und faselt etwas davon das eine IBAN doch nichts Geheimes wäre. Und selbst, wenn jemand Geld von meinem Konto abbucht, kann ich, das doch sofort von der Bank zurückbuchen lassen und bla und blubb. Sie wird immer energischer.

Ich gebe ihr meine Bankverbindung natürlich nicht und bin mir bereits absolut sicher, das man mich hier betrügen möchte. Warum?

  • Geldgewinne kommen immer per Scheck. Zusammen mit schönen Schreiben, in dem man zu dem tollen Preis gratuliert und meist noch mal das Produkt bewirbt oder Rahmenbedingungen bespricht.
  • Reisen sind selten übertragbar. Meistens nur mit viel guten Zureden und wenn klar ist das man die Reise an jemanden weiter gibt, den man gut kennt und dem eine Freude damit macht. Dass man sich daran bereichert ist von den Betreibern des Gewinnspiels nicht gewünscht. Und häufig hängen an der Reise noch Veranstaltungen oder Preisübergaben mit Fotos und solchen Sachen.
  • Erst beim zweiten Nennen meiner Adresse ist mir aufgefallen, das hier die Adresse meines Arbeitgebers genannt wurde und das Geburtsdatum vollkommen falsch war. Ich hab keine Idee wie die Person, daran gekommen ist, aber es waren Daten von einem Testaccount, den ich für Dienstliche Zwecke nutze. Darüber hab ich auch Domains registriert und vermute das dort die Daten abgegriffen wurde. Weiß es aber nicht zu 100 %.

Das sich dieses Pack nicht schämt.