Eine Woche in der ich kaum einen klaren Gedanken fassen – kranke Hunde und zu viel Arbeit – und das bei der Telekom – man kann es nicht fassen.
Hunde
Vor einiger Zeit bemerkten wir beim Doodle Keks das sein linkes Auge tränt. Wir sind davon ausgegangen das er sich „Zug“ weggeholt hat oder vielleicht eine Bindehautentzündig. Nach dem es aber immer schlimmer wurde, bin ich dann doch in der letzten Woche bereits zum Arzt. Er hat sich die oberste Schicht der Hornhaut im Auge verletzt. Zwei verschiedene Augentropfen im Abstand einer Stunde viermal am Tag und am Montag wieder kommen.
Zur gleichen Zeit meinte die Pudeldame Anna nichts mehr essen zu müssen. Man könnte denken, das hier jemand etwas Aufmerksamkeit erhaschen wollte. Aber nach dem am Sonntag bereits 4 Tage nicht gegessen wurde und Leckerlies nur sehr widerwillig den Weg in Ihren Magen gefunden haben, machten wir uns dann doch sorgen. Gut war: Der Hunde hat sonst keinerlei Anzeichen von Kranksein. Das ganze Verhalten ist das verhalten eines gesunden Hundes. Ich vereinbarte dennoch mit dem Tierarzt das ich Anna zur Kontrolle von Keks mitbringen würde.
Meine Frau musste arbeiten, ich musste die Hunde also alleine zum Tierarzt bringen, zeitgleich hatte der Junior noch einen Termin bei dem ich ihn absetzen und wieder abholen musste. Als ich den Tierarzttermin vereinbarte, dachte ich, das es nur 5 Min ins Auge schauen sein würde und ich locker hin und herfahren konnte. Mit dem zweiten Hund im Schlepptau sollte das aber stressiger werden. Ich hab mir den Montag also spontan freigenommen. Ich wusste: Wenn ich gestresst von der Arbeit kommen und dann in diesen anstrengenden Nachmittag rutschen würde, dann wird das nicht gut ausgehen. Und die Arbeit ist stressig, dazu später mehr.
Die Nachuntersuchung ergab: Nicht gut … das Auge hat überhaupt nicht begonnen zu heilen. Eine Behandlung war erforderlich. Mit einer Art Multi-Dremel wurde auf der Hornhaut des Hunde herumgeschliffen, das soll die Heilung anspornen. Dazu natürlich tropfen und mittel und Zeugs. Der Pudel lag dabei entspannt in einer anderen Ecke und tat als ob sie das alles nichts angeht.
Das änderte sich, als der Pudel auf den Tisch musste. Spätestens als das Blut abgezapft wurde, war der Hunde überhaupt nicht mehr glücklich. Aber die Untersuchung brachte keine Erkenntnisse. Alles war in bester Ordnung. Magen, Zähne, Darm … kein Fieber … alles gut. Wir mussten auf die Blutergebnisse warten und erst mal zahlen.
Der Sohn war mittlerweile per Fuss auf dem Heimweg und hatte schon gut Strecke gemacht. Oldenburg war mittlerweile gerappelt voll und ich brauchte mit dem Auto eine Ewigkeit durch den Berufsverkehr.
Die Blutergebnisse brachten einen Wert hoch der was mit der Bauchspeicheldrüse zu tun hat. Aber nur sehr leicht. Kann was sein, oder auch nicht. Eine speziellere Untersuchung brachte das Ergebnis: Nein. Wieder zum Tierarzt und ab unters Ultraschall. Auch hier alles gut. Da könnte was gereizt sein. Vielleicht aber auch nicht.
Schmerz und Magentabletten bekommen und Fast-Food-Futter aus der Dose gekauft. Der Hund schlägt sich den Bauch voll. Am nächsten Tag Durchfall und Kotzen, aber Abends wieder essen. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Das hätte man vielleicht auch ohne die Untersuchungen erreichen können … vll war es auch nur die Zeit die diese Krankheit geheilt hat. Naja, unser Bankkonto ist jetzt um einiges leerer.
Arbeit
Das Ticketvolumen in meinem Team hat sich im Vergleich zum Januar 2023 mehr als verdoppelt. Und wir reden hier nicht von 20 auf 40 sondern von 2000 Tickets auf über 4000 Tickets. In den Jahren vor 2022 lag unser Ticket schnitt bei 1500 pro Monat und war gut zu schaffen. Jetzt sind wir personell schon seit einigen Monaten am Limit.
Neben dem Volumen hat sich auch der Inhalt der Arbeit geändert. Viel Administrativ, viel Vertragliches. Man muss bei beinahe jedem Ticket recherchieren und kann nicht aus dem FF antworten.
Bei dem klassischen Techsupport von früher konnte man viel auf vorhandene Anleitungen verweisen oder klare Aussagen treffen wie: Kein Softwarefehler sondern der Nutzer macht was falsch. Das wiederum konnte man mit Erfahrung aus den Texten schnell herauslesen. Hier war die Aufgabe häufig nur das Wissen des Berater abzusichern oder mit Argumenten zu unterfüttern. Wir hatten ein Quote von 80 zu 20. Also 80% der Tickets waren nicht erforderlich. Die sind nur wegen fachlichem Mangel des Erstellers oder zur Absicherung erstellt worden. Heute liegt die Quote bei 40% zu 60% (grob Geschätzt). Das bedeute das alle im Team viel mehr arbeiten müssen als früher und das für drumerhumliegende Tätigkeiten kaum Zeit ist. Mal die Teaminternen Dokumentationen pflegen, Ansprechpartnerlisten aktualisieren, mal ein Problem ganz in Ruhe durch testen und dokumentieren. Alles das, bekomme ich kaum mehr hin.
Hinzu wird die Fehlerquote immer höher. Natürlich …
Und im Hintergrund die große Sorge: Wenn jetzt die Urlaubs und Krankenzeit beginnt, was machen wir dann? Und weil das alle so ist, bin ich im Feierabend wirklich fertig. Nicht körperlich, aber ich bin Müde und unkonzentriert. Ich bin diese Woche zweimal aufm Sessel eingeschlafen. Einfach so.
Und sonst so?
Die Welt ist irre und kaputt. Und man kann sich gar nicht davor schützen von den Themen berieselt zu werden. Und da wundern sich Leute das ich gerne Trash-TV schaue? IBES bringt mit genauso viel wie Nachrichtensendungen und Talkshows … aber ich lache mehr.