Was die Faschisten besser können als alle anderen.
Es Marcus Richter (@monoxyd@mastodon.social) der in einer Weisheits-Folge (@derweisheit@podcasts.social) von einem Konzertbesuch in der Wuhlheide berichtet, in dem eine ganze Waldbühne sich gemeinsam lautstark gegen Rechts stellte. Er hatte nicht das Gefühl, dass wir soviele sind und war ergriffen von der Tatsache.
Wir, meint die Menge an Menschen, die eine vielleicht eine grundlegende Linke Gesinnung haben. Die für Freiheit und Wohlstand für alle Menschen stehen und die gegen Nazis sind. Menschen, die sich mit der komplexen Welt, in der wir leben, auseinandersetzen und diese weiter entwickeln wollen. Menschen, die verstehen, was die großen Probleme der nächsten Jahre sind und dass es nie einfache Lösungen gibt.
Wir sind die Menschen in der Mittelschicht. Studierte, Freiberufler und Arbeiter und Künstler. Wir sind das Herz dieses Landes. Wenn es das Bild eines Durchschnittsdeutschen gibt, dann sind das eben auch wir und nicht die Faschisten.
Wir, das sind eigentlich schon ganz viele. Und dann gibt es noch viele, die irgendwo in der Nähe von uns sind. Aber warum schaffen wir es nicht, uns auch als wir zu positionieren?
Weil wir leider auch immer recht haben wollen. Es reicht uns nicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir müssen das auch allen auf die Nase binden. Und die Lösung, die wir für uns gefunden haben, müssen auch alle akzeptieren. Die einzelnen Fraktionen in uns sind höchst intolerant, den anderen gegenüber. Statt das große Ganze in Angriff zu nehmen, zerreden wir lieber das Ganze im kleinen Detail.
Für die Politik heißt das, dass es keine Mehrheit für eine linke Gesinnung gibt. Bis 2017 gab es drei „linke“ Parteien im Bundestag, aber keine wirklich linke Politik. Ist das nicht bezeichnend?
Die AfD … die macht die Welt wieder klein. Nur Deutschland, nur der Deutsche, andere sind schuld, mit den richtigen deutschen Werten und treue dem Vaterland werden wir die Kiste schon schaukeln. Das ist einfach. Das versteht jeder. Einfach ist gut, einfach kann man. Kein Wenn und Aber. Kein wir müssen auch an die anderen Denken.
Und wir wissen, dass es so ist. Und obwohl wir das wissen und auch wissen, dass wir daran nichts ändern können, labern wir weiter. Immer zu. Wir bekehren und argumentieren und nerven die Mitmenschen so lange, bis die gar nicht mehr zuhören. Und dann machen wir uns noch lustig und sind arrogant.
Es ist Zeit, dass wir uns gemeinsam gegen Konservative und Rechte Politik stellen. Eine starke Linke kann dieses Land eine bessere Zukunft bringen. Und wenn nicht? Dann haben wir wenigstens einen starken Antagonisten statt nur kleine zerrüttet Parteien, die sich wegducken müssen.
Lasst uns einfach Ziele definieren. Lasst und einfache Lösungen präsentieren und lasst uns gemeinsam Fraktion wählen, die das für uns erreichen kann.
Zeigt eine klare Kante und wählt links.
4 Antworten zu „Wir sind schlau und nett – das ist unser Untergang“
Danke für die Worte!
Genau das ist unser Problem. Diese ständige untereinander bekämpfen wegen Kleinigkeiten. Die Rechten reduzieren es auf ein Problem und sind damit erfolgreich.
Und so hast du es nochmal kürzer gefasst… sehr schön.
Nee: man muss ja nicht links sein, wenn man gegen das Rechtsextreme ist.
Muss man nicht, kann man aber.