Vor einigen Wochen habe ich mit meiner Frau und Holger auf unserer Terrasse gesessen, etwas getrunken und gesabbelt. Irgendwie kam die Sprache auf SocialMedia-Dienste und dazu, was Unternehmen anstellen müssen, damit diese dort wahrgenommen werden.
Das Gespräch führte mich in einen chaotischen Monolog darüber, wie kaputt das Internet an sich sei. Einen Monolog, den ich stoppte, als ich in die verständnislosen Augen der Alpha Gemahlin blickte. Dann hab ich den Tag beim Herrn Fischer gelesen:
Früher, also damals, als wir uns kennen lernten, da hatte dieses Social-Media-Zeugs die Gabe, dass man Freundschaften darüber leben konnte. Die kleinen Stausmeldungen auf zB Facebook hielten uns über den Alltag der anderen auf dem Laufenden und wenn wir aufeinander trafen entfiel all dieses „und, was hast Du im letzten Jahr so gemacht?“-Reden.
Dafür ist SocialMedia definitiv kaputt,…
JAWL
Ich meine, das zeigt doch, wie kaputt das alles ist. Statt dass ich in einem sozialen Netzwerk meine sozialen Kontakte pflege, was ja die Aufgabe wäre, werde ich dort bombardiert mit Inhalten von dritten und vierten. Ich muss auf Facebook oder Instagram nach dem örtlichen Spezialisten für Gas/Wasser und Scheiße suchen? Wenn ich bei der Suchmaschine meines Vertrauens nach dem gleichen suche, finde ich auf zig Seiten nur Suchmaschinenoptimierten Kram und eben nicht das was ich möchte? Was zur Folge hat, dass die kleinen Unternehmen zur Auffindbarkeit auf Spezialisten angewiesen sind, die für Sichtbarkeit in Suchmaschinen und sozialen Netzwerken sorgen. Das sind dummerweise die gleichen Spezialisten, die das Problem erst hervorgerufen haben.
Der kommerzielle Wille immer und überall zu jederzeit von möglichst vielen wahrgenommen zu werden, sorgt leider dafür, dass vieles überhaupt nicht wahrgenommen wird.
Wäre es nicht besser, wenn alles seinen Platz hätte? Im sozialen Netzwerk xy kann ich meine Kontakte pflegen und mich unkompliziert darüber informieren, was meine Freunde aus vergangenen Tagen so anstellen. Brauch ich einen Handwerker nutze ich den Handwerkverzeichnis-Dienst und wenn ich lustige Videos schauen möchte, dann gehe ich auf eine passende Homepage. Und jetzt hört mir auf mit der Finanzierbarkeit. Klar, der Betrieb einer großen Videoplattform ist teuer. Aber braucht man wirklich diese Menge an Videos? Könnte nicht jeder seine Videos selber hosten, wenn er eine passende Software hätte? Was? Das Veröffentlichen Deiner Videos ist Dir keine 3,50 € im Monat wert? Dann lass es doch.
Ach, ich merke schon, ich komme hier auf keinen klaren Gedanken. Das wird nichts mehr….. bei diesem komplexen obwohl doch einfachen Thema.
Eine Antwort zu „Das richtige Internet“
Nee nee, die Spinnerei muss schon mal sein. Denn so, wie dieses – dings – Internet derzeit funktioniert, ist das doch nicht mehr zum Aushalten. Ich sach mal so: Mehr Mastodon, weniger Facebook. Und dann gucken wir mal, wohin das führt.