Obwohl ich es nicht lassen kann, meine Meinung über Dinge ins Internet zu posaunen, habe ich so meine Probleme mit sozialen Netzwerken. Das Hauptproblem sind die Menschen in diesen Netzwerken. Das war aber nicht immer so.
In den frühen Tagen des Internets war ich begeisterter Teilnehmer an Newsgroups, Mailinglisten, in diversen Foren und sogar Bürger der FFN-Funcity. Und alle diese Plattformen haben schon das vereint was heute die großen Social Networks ausmachen. Der Austausch zwischen Menschen auf der ganzen Welt.
Zugegeben, FFN-Funcity war nur eine ganz ganz kurze Episode und die Teilnahme an den diversen Foren und Maillinglisten war meisten sehr Themenspezifisch. Das war aber gut so und etwas das ich bis heute vermisse. Nämlich die Möglichkeit mich mit Menschen offen über einen bestimmten Themenkomplex auszutauschen und so neue Impulse zu erhalten.
Als es dann später MeinVZ gab und ich in einer Phase war, in der es mich interessierte alte Freunde wieder zu verbinden, hab ich dort sehr viel Zeit verbracht. Und alles alte war dann nicht mehr relevant. Dann wanderte ich rüber zu Facebook und verbrachte auch dort meine Zeit, aber eigentlich schon dort mehr gelangweilt und genervt von den immer gleichen belanglosen Informationen und Beiträgen meiner Mitmenschen. Aber auch das ging ja mal zu Ende.
Es folgte eine lange Zeit ohne soziale Kontakte im Netz. Als ich dann über den Podcast der Rechtsbelehrung etwas von Mastodon gehört habe, war ich begeistert. Den Mastodon ist Twitter in OpenSource und Dezentral. Bedeutet: Es gibt nicht ein Mastodon sondern hunderte. Jeder kann sich die Software runterladen und installieren und auf einem Server betreiben und weiterentwickeln und und und. Es fühlt sich so richtig und offen an. Ich wollte Teil haben.
Natürlich war der erste Gedanke eine eigene Mastodon Instanz aufzusetzen, trotz der rechtlichen Risiken die im Rechtsbelehrungspodcast besprochen wurden. Die technische Herausforderung… ihr wisst schon. Leider ist die Installation etwas aufwändiger als z.B. ein WordPress aufzusetzen und benötigt Dinge die mein Shared-Hosting nicht kann. Und die technische Herausforderung war dann doch recht hoch. Ihr wisst schon… also hab ich mir einfach einen Account auf einer bereits bestehenden Instanz angelegt und mir das ganze mal angeschaut.
Die ersten Tage fühlte es sich tatsächlich ein wenig wie das alte Internet an. Alles etwas Links versifft, keine Trolle und gute Stimmung. Es gibt diverse BOTs die Inhalte von bekannten Nachrichten und Satire-Seiten in Mastodon spülen. Wenn man das nicht schon anders gelöst hat, ein nette Lösung um informiert zu werden. Mich nervt das aber eher, denn in einem Sozialen Netzwerk möchte ich kommunizieren und nicht bespaßt werden.
Da Mastodon mit ca 2 Millionen Nutzer ein recht kleines Dorf ist, sollte das aber auch ganz gut funktionieren. Schnell ließt man die gleichen Personen immer wieder und antworten auch mal auf den einen oder anderen Beitrag. Man stellt auch fest das eine große Zahl an Nutzer wohl eher passiv oder vielleicht sogar inaktiv sind. Eigentlich ein guter Faktor um nicht erschlagen zu werden von belangloser Kommunikation.
Nur leider findet in den meisten Fällen keine Kommunikation statt. Viele hauen nur Ihre Toots raus und gehen wieder offline. Eine Reaktion auf Antworten findet meistens nicht statt. Ein Dialog findet nicht statt. Auch schreiben einige immer nur das gleiche. Guten Morgen und Gute Nacht … Ein bisschen wie in der FFN-Funcity…. hm.
Ob ich dabei bleibe ….. erstmal schon…
2 Antworten zu „Mastodon – das technisch coolere Social Network“
[…] schrieb in Mastodon neulich einer das 400 000 Menschen in Deutschland obdachlos sind (und verlinkte den passenden […]
[…] den Sozialen Netzwerken meiner Wahl geht es in der Regel ziemlich links/grün zu. Zu mindestens in meiner Filterblase. […]