Sportbogenschiessen …. die Alternative

Auf einer meiner täglichen Gassi-Strecken komme ich immer an einem Bogenschießplatz vorbei. Als eines Tages mein Söhnchen die Aussage traf das er so gerne Bogenschießen möchte (ich glaube er hatte Avengers geschaut, er könnte aber auch durch Minecraft motiviert worden sein) wusste ich dadurch, dass es sowas in der Nähe gibt und erkundigte mich.

Das erste Training an dem mein Sohn teilnahm, fand in einer Mehrzweckhalle statt. Überraschend war die Ruhe in der Halle. Natürlich wurde gesprochen, aber nur zwischen den Konzentrationsphasen. Der Raum war nur erfüllt von einem ziiiiiit bumm. Also dem Abschuss und den Einschlag von Pfeilen.

Bisher hab ich Sport und Mehrzweckhallen nur mit Krach verbunden. Bei allen anderen Sportarten rennen eine Horde Kinder vollkommen überdreht durch den Raum. Durch die Bauform der Hallen potenziert sich der Krach. Alle Ansagen müssen gebrüllt werden und überhaupt ist das ganze für alle Anwesenden nur schwer zu ertragen.

Beim Bogensport ist das anders. Hier geht es um Ruhe, Konzentration, Genauigkeit und präzise ausgeführte Bewegungen. Entsprechend ist die Stimmung. Ruhig und Gelassen. Überraschenderweise konnte mein Sohn das. 1,5 Stunden sich auf einen Bewegungsablauf konzentrieren, Regeln konsequent befolgen (wegen der Sicherheit) und den Anweisungen des Trainers folgen. Und das mit einer Mischung aus Respekt dem Trainer gegenüber und absolutem Interessen an dem was dort passiert.

Auch beim zweiten und dritten Training blieb es dabei. Jetzt schießt er schon seit 4-5 Monaten und es gab natürlich bessere und schlechtere Tage. Auch muss er zwischendurch motiviert werden wieder hinzugehen. Vor allem dann wenn es grade einen anderen Hype gibt, dem er folgen möchte. Aber das sind Kinder. Insgesamt hab ich ihn noch bei keinem Sport mit so viel Lust an der Sache erlebt.

Das liegt vermutlich an der Tatsache das es bei diesem Sport kein Rivalität gibt. Er alleine ist für seine Leistung verantwortlich. Bei Mannschaftssportarten muss sich der Sportler innerhalb der Mannschaft behaupten. Gibt es viele Spieler muss er ein Sportler möglichst gut sein um in den Stammkader aufgenommen zu werden und überhaupt werden Ihm Fehler nur schlecht verziehen. Bei Kindern ist diese verhalten noch mehr ausgeprägt. Das hat zur Folge das es Neue schwer haben und sich schnell Frust einstellt.

Vll liegt es auch daran, das die Anforderungen an den Körper geringer sind. Man muss lediglich Körperspannung und etwas Kraft haben. Jetzt werden viele sagen: Mein Kind soll aber ja Sport machen um einen Ausgleich zu haben, sich austoben etc. Ich sage aber: Der Ausgleich ist bei diesem Sport enorm. Das Kind wird 100x müder sein, wenn es 36 Pfeile voll konzentriert geschossen hat, dabei die genauen Bewegungsabläufe eingehalten und auf sich und seinen Körper geachtet hat als wenn er 1 Stunde durch eine Sporthalle einem Ball hinterher rennt und dabei brüllt, zofft und sich hochputscht. Versprochen.

Am letzten Wochenende hat mein Söhnchen dann am ersten Wettbewerb mit geschossen. Und seit dem bin ich endgültig von diesem Sport begeistert.

Bei den meisten Turnieren verbringt der Sportler 80% der Zeit mit warten. Beim Bogensport (zu mindestens bei der überschaubaren Anzahl an Sportlern) ist der Sportler 90% der Zeit des Turniers aktiv. Das macht dem Kind mehr Spass und auch dem Zuschauer bzw. dem begleitenden Elternteil.

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sein Kind zum Bogensport zu schicken. Vor allem dann, wenn das Kind aufgedreht ist, Rivalitätsprobleme hat und einen Ausgleich zum Alltag benötigt.


Eine Antwort

  1. Avatar von Das M
    Das M

    Intuitives Bogenschiessen ist toll! Auch als Ausgleich für „GENERVTE“