Ja, was findet sich denn da im Briefkasten. Eine Postkarte der Bundeswehr an meinen 16,5 jährigen Sohn gerichtet.
Und so sehr ich dafür Verständnis habe, dass eine Armee Soldaten und Angestellte benötigt, bin ich doch ein wenig überrascht und wenig erfreut.
Auf der Rückseite findet sich ein Text:
Wir bieten Dir über 50 Ausbildungsberufe und Studiengänge sowie mehr als 1000 verschiedene, aufregende Jobs – und das in Uniform oder zivil! Und der Junior ist begeistert und will sich das anschauen. Kumpels haben auch eine solche Karte bekommen und finden das auch gut. Dann versagt das ganze aber schon. Denn der Talentscout lädt nicht konkret ein, sondern bittet sich darum, auf einer Internetseite zu informieren. Das ist natürlich schon wieder zu viel Aufwand und außerdem steht die Ausbildung zum Dachdecker ja erstmal. Danach kann man ja mal schauen.
Ich schaue mir die Seite trotzdem an und bin relativ enttäuscht. Kein einziger Standort in der Nähe (obwohl es Standorte gibt). Nur für eine Infoveranstaltung 200 km fahren ist nicht so prall. Auch die Aufmachung und die Themen Aufteilungen nach Standorten ist schwierig. So, nach meiner Einschätzung, sind die beiden Standorte die am nächsten, mit Themen bedeckt, die für den Junior überhaupt nicht passen würden. Und so wundert es mich nicht, dass die Bundeswehr keinen Nachwuchs findet.
Nur am Rande: Wenn mein Sohn Soldat werden möchte, kann er das tun. Wenn er mich nach meinem Rat fragt, würde ich ihm sagen, dass die Chance heute sehr groß ist, dass er in einen Krieg ziehen muss. Und das es in einem echten Krieg kein Respawn nach 20 Sekunden gibt. Ob das aber hilft?