Nur noch ein Hund in der Familie und dieser fährt gerne Auto. Kind in der der Ausbildung. Wir als Ehepaar haben alleine Urlaub. Was liegt da näher als kurze Tripps zu machen. Nur 2 Nächte raus und dann wieder was Sinnvolles machen. Der erste Trip dieser Art wird uns nach St. Peter Ording führen. Der Surfer-Spot an der Nordsee – den wir schon seit 10 Jahren irgendwie besuchen wollen.

St. Peter Ording
Montag, 2025_05_19
Nach einer kurzen Nacht (ich war in einem Rabbit-Hole gefangen) stehe ich um 6 Uhr auf, damit ich sicherstellen kann das wenigstens heute der Junior pünktlich zur Arbeit kommt. Obwohl er bald 18 wird, ist das mit dem Aufstehen und dem einhalten von Terminen noch immer ein mittelschweres Problem.
Da er am Nachmittag theoretische Führerscheinprüfung hat und dazu von seiner Schwiegermutter_in_Spee abgeholt wird (er hatte den Termin gemacht ohne diesen mit uns abzusprechen) bringe ich ihn zur Baustelle. Beim wegfahren habe ich ein mulmiges Gefühl. Es ist eine Mischung zwischen loslassen wollen und nicht können, sorgen machen ob der Bengel alleine klar kommt und Sorgen machen ob er irgendeinen Scheiß baut. Zu viel haben wir in den letzten Jahren erlebt um uns da richtig sicher zu sein.
Wieder zuhause angekommen geht es eine kleine Runde mit dem Pudel und Frühstück natürlich. Jetzt noch eben flott die Tasche packen, Fahrradträger ans Auto und die Räder hinten drauf. Und schon sind wir auf dem Weg nach St. Peter Ording.
Ein Teil der A28 ist gesperrt. Ein Schrottplatz hat gebrannt und eine Mobilfunkmast droht auf die Autobahn zu kippen, daher wird da nichts durchgelassen. Das hören wir auch x mal an diesem Tag im Radio. Und jedes mal wenn ich Schrottplatz höre denke ich an die drei ??? und den ollen Papageien. Wir umfahren, als Ortskundige, die Strecke weiträumig. Das kostet zwar ordentlich Zeit, ist aber immer noch besser als auf der Straße stehen bleiben. Der Rest der Strecke ist top. Kein Stau, zwei Pinkelpausen. Lecker Kaffee … der Hund entspannt auf der Rückbank.
Am Zielort angekommen wundern wir uns ein wenig über die Fläche die dieser Ort einnimmt. An der Ostsee sind das bestimmt drei Dörfer. Oder ist das hier auch so? Ein Blick in die Wikipedia verrät: St Peter Ording ist der Name der Gemeinde die aus mehreren Dörfern besteht. Na schau, das hätte ich ja auch vorher mal recherchieren können. Wir haben 10 Jahre Urlaub an der Ostsee gemacht, immer an den selben Orten. Auf was neues einlassen, das sind wir gar nicht mehr gewohnt.
Nach dem wir auf dem Hotelparkplatz stehen, das Hotel ist direkt am Strand, gehen wir über die Düne ans Meer. Naja, oder auch nicht. Wir stehen an einem riesigen Strand um müssen erstmal 2 km laufen bis wir ans Wasser kommen. Das ist wirklich monströs und viel größer als wir es uns vorgestellt haben. Ja, das hätte man ebenfalls recherchieren können. Ca 1,5 Stunden laufen wir über diese Sanddüne und sind begeistert. Man hört nichts als den Wind und das Wasser. Es ist rauer als die Ostsee und definitiv viel schöner als das Ostfriesische Wattenmeer. Sylt ist ja nun nicht soweit weg, da waren wir vor vielen Jahren auch schon. Aber hier ist es dann doch nochmal anders schön als auf Sylt.
Zwischendurch schicken wir dem Junior per WA Wünsche zum guten gelingen seiner Prüfung und als wir ins Hotel einchecken, bekommen wir die Info: Hat geklappt.
Auf dem Hotelzimmer fallen wir dann in uns zusammen. Innerlich wohl doch deutlich angespannter als gedacht, sind wir jetzt hundemüde. Alles hat funktioniert. Ohne Stau und Stress am Urlaubsort angekommen, das Kind hat den schweren Teil seines Führerscheins bestanden und jetzt kann es weiter gehen.
Wir können uns 2 Flaschen Wein aus der Hotelbar und ein leckeres Essen im Hotel eigenen Restaurant. Alles irgendwie viel zu teuer, aber passend zu dem wunderschönen Hotelzimmer.
Achso, das Zimmer – wir nächtigen im Hotel Zweite Heimat in einem wirklich tollen Zimmer. Es sind die Details die es doppelt schön machen. Die Kissen, die Näpfe für den Hund und so weiter. Alles ist wie man es von einem Hotel erwartet, nur immer nur ein wenig besser.
Bald holt uns der Schlaf.




Dienstag, 2025_05_20
Der Schlaf ist okay, die Betten zu weich. Wir sind früh wach, weil wir auch früh geschlafen haben. Frühstücksbuffet kurz nach sieben Uhr. Wir sind mit die ersten Gäste. Ich bin ganz stolz auf mich, weil ich nicht versucht habe das Buffet leer zu futtern. Wie ein großer. Nach dem leckeren Frühstück schnappen wir uns die Räder und fahren unten am Deich lang. Durch einen kleinen Wald an die Salzwiesen (?) vorbei zur Seebrücke. Wir kennen die Seebrücke die raus aufs Wasser führt. Die Seebrück hier führt über die Salzwiesen raus zum noch größeren Strand. Denn hier ist die Sandbank noch tiefer als im nördlichen Teil der Gemeinde.
Es kommt der Punkt, an dem uns die Ecke anfängt zu langweilen. Wir mögen zwar das Meer, Strand und Natur. Aber davon ist hier einfach zu viel. Überall… alles ist Fläche.




Wir laufen die Seebrück zurück und leider hat der Gosch noch nicht auf, sonst hätten wir uns Bier und Aperol in der Sonne gegönnt. Wir fahren noch kurz durchs Dorf in der Hoffnung ein nettes Restaurant für den Abend zu finden. Leider alles der übliche Standard. Nichts was sich lohnen würde am Abend wieder herzu radeln. Also zurück ins Hotel, ausruhen und Plan machen. Wir fahren zum nächsten Supermarkt und holen uns ein paar leckere Dinge und dann wollen wir am Strand chillen. Mittlerweile ist es allerdings sehr windig geworden. Der Weg bis an Wasser ist uns zu weit, wir liegen quasi mitten drin, ohne Schutz und ohne Deckung. Im Sitzen zu kalt. Im liegen okay. Wir schlafen ein und stellen später fest das ein Auto um uns herum gefahren sein muss. Komisches Gefühl
Irgendwann durchdringt uns die Kälte zu sehr und wir gehen zurück in unser Hotel und wärmen uns auf. Duschen, Abendbrot und dann langsam erschöpft einschlafen. Das gute an so viel Draußen ist, das man doch sehr müde wird. Der Alkohol tut sicher sein übriges.
Mittwoch, 2025_05_21
Schon in der Nacht ist aus dem Wind deutlich mehr Wind geworden. Da unser Zimmer im Dachgeschoss liegt, ist es schon recht Laut um uns herum. Daher ist auch nicht dran zu denken noch irgendwas zu machen. Wir frühstücken ausgiebig, packen unsere Sachen und checken aus. Ab auf die Bahn und direkt nach Haus.
Fazit:
Hab mir das gerne mal angeschaut. Es ist hier deutlich schöner als an den Ostfriesischen Inseln, aber Sylt ist besser. Aber wieder herkommen müssen wir nicht.