„Du bist ganz schön gefrustet“ war einer der ersten Sätze, die Holger bei seinem kurzen Landurlaub zu mir sagte. Oder was Ähnliches. Es war ein langer Abend, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr.
Er schloss das aus den letzten Blogbeiträgen und das war mir gar nicht bewusst. Er mag aber recht haben. Was war passiert? Ich hab ziemlich viele Diskussionen auf Mastodon geführt und mir viele Gedanken zu Themen gemacht die aktuell uns alle Bewegen. Umweltschutz, Gleichberechtigung, Rassismus und und und. Alles, was mir meine Bubble herein gespült hat, ist in mein Herz und in meinen Kopf geflossen und hat ihn gefüllt.
Es sind so viele Themen und Dinge die ich nicht lösen kann. Und daraus resultieren so viele Gedankenschleifen, die ich nicht beenden kann. Ich kann auch mit kaum jemanden drüber reden. Holgers Meinungen weichen dabei sehr weit von meinen ab. Meine Frau weiß nicht, was ich sagen will und die ganze restliche Welt geht auf Abwehrhaltung.
Ein Austausch zu Themen endet meist in Schuldzuweisungen. Auch das ist nichts Neues.
Manchmal denke ich, ich sollte aufhören mit den Internetdingen. Was bringt es hier herzu schreiben? Was bringt es in Mastodon unterwegs zu sein? Was bringt es Nachrichten zu lesen und anderen Blogs zu folgen? Es ändert nichts. Es frustriert mich höchstens.
Oder nur sehr wenig? Ich muss verstehen, das ich mich nicht von heute auf morgen ändere. Und andere Menschen eben auch nicht. Jeder hat seine Geschichte die sein Handeln und Denken prägt und das muss ich akzeptieren.
Was lerne ich daraus? Ich muss mich wieder mehr auf mich fokussieren. Ich lese das, was andere Menschen machen, um mich zu unterhalten und um aus den Fehlern der anderen zu lernen. Andere lesen meinen Kram aus denselben Gründen. Super … also keine Konfrontation mehr, sondern nur Gedanken aus speichern und Haken dran.
Dann geht es mir auch wieder besser.
Ach … den Titel muss ich vielleicht erklären. Das ist meine Benzinpreis-Analogie zu: Das Glas ist halb voll.