Wann warst du zuletzt nervös?

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In der Reihe 1000Fragen beantworte ich 1000 Fragen, die ich irgendwo im Internet gefunden habe. Alle Fragen, die bisher veröffentlicht wurden, findet ihr unter dem #1000fragen

Ich hatte mich auf eine Stelle im Unternehmen als Führungskraft beworben und musste das so ein Assesment Center durchlaufen. Also wo ein externer Fuzzi meine Qualität als Führungskraft anhand von Rollenspielen und duseligen Fragen testen soll. Da war ich schon wirklich sehr nervös – letztendlich aber nicht weil ich mir nicht zutraue Menschen zu führen, sondern weil ich wusste ich muss dieser Person etwas vorspielen was ich nicht bin. Weil … es geht ja nicht darum sich zu beweisen sondern darum eine Vorstellung von einem Idealbild zu erfüllen.

Die Art und Weise wie in Konzernen „geführt“ werden soll, entspricht überhaupt nicht meiner Vorstellung, plus eine gespielte Situation ist eine gespielte Situation. Als echte Führungskraft kenne ich meine Mitarbeiter und kann darauf eingehen und der echte Mitarbeiter ist nicht darauf aus mich aus der Reserve zu locken ( in der Regel).

Also ich war damals sehr nervös und habe entsprechend auch nicht bestanden. Worüber ich letztendlich aber auch sehr froh bin. Dieses „auf Mitarbeiter*innen“ eingehen – ohne es so zu meinen – wäre auf lange Sicht sicher nicht mein Ding gewesen und ich wäre vermutlich an vielen Ecken angeeckt.

Viel Interessanter ist aber doch, in welchen Momenten ich überhaupt nicht nervös war. Das waren die Moment die mein Leben zu einem guten Leben gemacht haben. Der erste Kuss mit meiner heutigen Frau. Die Bewerbung auf meine heutige Stelle. Meine Hochzeit, die Unterzeichnung des Kredites zum Bau meines Hauses und so viele andere Momente. Momente ich denen ich mir einfach sicher war das richtige zu tun und damit das Vertrauen darauf das alles gut wird.

Kann man da jetzt die Lehre raus ziehen das Nervosität ein Zeichen dafür ist, etwas falsches zu machen?

Nein … das wäre sicher zu kurz gegriffen.