Pinferno

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Die Nachbarschaft ist auf der alljährlichen Kohltour. Ordentlich einen getrunken, schöner Abend. Mein Nachbar spielt mit dem Handy in der Hand herum. Es ist das Handy meiner Frau, dass sie das so vertrauensselig liegen hat. Er fragt mich nach dem Geburtstag. Ganz beiläufig. Ich sage es. Ganz beiläufig. Er zeigt mir den entsperrten Bildschirm und freut sich. Erwähnt ich schon, dass meine halbe Nachbarschaft aus Cops besteht?

Wobei die Wahrscheinlichkeit das eine PIN irgendein ein Jahrestag ist, ist schon sehr groß. Also kein Cop-Geheimnis. Aber halt ein Hinweis auf die Bauernschläue.

Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Wir beide amüsieren uns also königlich darüber, dass so viele so einfache PINs haben und wechseln das Thema. Später will ich auf meinem Handy schauen, ob es Nachrichten gibt. Könnte ja sein, dass der Junior was geschrieben hat. Ich will mein Handy über den Fingerabdruck entsperren, was aber nicht geht. Dort steht, ich hätte es zu oft versucht. Hm … eigentlich nicht. Aber schwitzige, besoffene Hände in der Hosentasche, wer weiß.

Egal … flott die PIN eingetippt! Falsch? Verdammt. Nochmal …. Falsch?

Dann erscheint der Hinweis: Noch einmal falsch eingeben und das Smartphone wird zurückgesetzt und alle Daten gelöscht. Whaaaatttt!!!

Ja ja … ist halt mein Diensthandy. Vertrauliche Daten und trala la la … stimmt ja.

Und ich musste neulich die PIN ändern. Oh man … was war das denn bloß. Mein besoffener Kopf wollte das nicht mehr zusammen bekommen. Keine Chance. Also schaltete ich das Smartphone aus.

Am nächsten Tag, einigermaßen nüchtern, schalte ich das Gerät ein und gebe aus dem Effeff die richtige PIN ein. Es war das Geburtsdatum meiner Frau.