Mein Problem ist dein Problem!

Das  Motto vieler Entwickler scheint

Mein Problem ist dein Problem!

zu sein. Ganz dicht gefolgt von:

Es stört dich? Mag sein, du hast aber einfach nur noch nicht erkannt wie genial meine Weiterentwicklung ist. Und wenn es dich stört mach bitte nicht dein Problem zu meinem.

Und Entwickler ist hier ein grobskizzierter Begriff. Damit sind Entwickler von Webseiten genauso gemeint wie Leute aus der Autobranche oder der Herstellung von Möbeln. Alles halt.

Am Computer fällt mir es aber immer am meisten auf.

Beispiel 1: Ein Zahntechniker bietet über sein Homepage ein Formular zur Bewerbung an. Das Formular hat unnötig viele Pflichtfelder die zwar als solche Gekennzeichnet sind, aber halt unnötig (warum die Anschrift abfragen, die wird sicherlich im Bewerbungsschreiben vorhanden sein, das man als PDF beifügen muss). Das nach dem Absenden wird aber noch erstmal ein Google Captcha abgefragt auf dem Autos und Straßenschilder angeklickt werden muss damit man beweißt das man kein Roboter ist.

Das Problem des Entwicklers: Es gibt Bots die über solche Formulare Spam beim Empfänger erzeugen. Damit der Zahntechniker also nicht zuviel unnötige Mails bekommt, muss der Bewerbende oder Kontaktsuchende ein Captcha ausfüllen. Der Entwickler könnte natürlich auch ein Mechanismus nutzen der nur ein Absenden innerhalb von x Minuten von einem Client erlaubt, oder eben spätestens beim zweiten Absenden erst einen Captcha abfragen. Aber hey, das wäre ja mehr Aufwand und  Captchas sind ja allgemein an erkannt und bekannt. Trotzdem nervig

Beispiel 2: Die EU regelt das darauf hingewiesen werden muss, wenn eine Seite Cookies verwendet. Jetzt müsste man sich Gedanken machen welche Cookies man verwendet (Sitzungscookies sind von dieser Regelung ausgeschlossen) und ob diese notwendig sind. Dann muss ich mir überlegen ob ich diese weiter verwende oder nicht. Es geht hier meißt um Cookies die zum Tracken des User verwendet werden. Also durch ein Analyse-Tool oder zum automatisierten Einblenden von Werbung etc. Darauf kann man aber verzichten. Werbung als Banner kann ich auch ohne Cookie einbinden, muss man halt manuell machen. Besucher zählen kann man auch ohne Cookies. Vielleicht nicht ganz genau so gut und ausführlich. Aber für die meisten dürfte es reichen. Die Homepage des Zahntechnikers verwendet definitiv keine Cookies. Da sich der Entwickler aber all diese Gedanken nicht gemacht hat, erhält jeder User eine aufdringliche Einblendung das Cookies verwendet werden. Die muss er dann wegklicken.

Da fragt man sich dann schon ob der Zahntechniker wirklich Bewerbungen und Besucher auf seiner HP haben möchte. Oder ist das alles nur Fake?

Beispiel 3 zum zweiten Motto: Jemand benötigt eine Kennung für ein Tool. Ich generiere Ihm die Kennung und schicke diese zu. Aus Gründen enthält die Kennung große und kleine Buchstaben. Zwei große Buchstaben nacheinander. Outlook glaubt das es sowas nicht geben darf und ändert beim versenden den zweiten Buchstaben auf klein. Der Kollege kann die Kennung natürlich nicht nutzen. Hat etwas gedauert bis ich den Fehler entdeckt habe.

Noch länger hat es gedauert in Outlook 2016 die Option zum Ausschalten dieser Option zu finden. Hier findet es der Entwickler also ziemlich geil wenn er dem User das denken abnimmt und geht auch nicht davon aus das jemand das möchte. Also anstatt bei der Ersteinrichtung oder bei der ersten Benutzung zu fragen ob eine solche Funktion genutzt werden möchte (mit deutlichem Beispiel) macht Outlook das einfach.

Doofe Entwickler…..