Kannst Du Dich noch an eine Begebenheit aus deiner Kindheit erinnern in der ums Essen ging? | 0049

So lautet Joels Montagsfrage Nr. 12. Und ja das kann ich. Sogar relativ viel.

Für meine Mutter war der Vorgang Essen eine Leistung. Teller leer? Super. Spinat gegessen? Prima, guter Junge. Unterbewusst hatte ich das wohl früh geschnallt und hab eigentlich immer alles gegessen um gelobt zu werden und zu gefallen. Auch die Sachen die ich nicht mochte.

Und das ich Rahm-Spinat mit Kartoffeln und Spiegelei für viele Jahre zu meinem Lieblingsgericht erklärt habe, erzählte sie immer stolz den Leuten in unserem Umfeld. Dabei fand ich es nur toll aus der Spinatkartoffelpampe eine Fläche zu machen, in die ich Straßen zog oder Muster und dann systematisch die Pampe auffutterte. Hätte mein Papa gewußt das ich mit dem Essen spiele….

Heute weiß ich, das in dieser Erziehung ein Grundstein für ein vollkommen falsches Essverhalten gelegt wurde, das dann später noch falscher wurde. Denn irgendwann begann ich mich mit Essen zu belohnen. Nur ist die Kombination aus: „Das Essen hast du dir verdient“ und „Es wird alles aufgegessen, was da ist, damit am nächsten Morgen die Sonne scheint“ nicht die beste. Um nicht zu sagen: Man wird Fett.

Naja … eins der wenigen Probleme der Kindheit die ich im Alter noch nicht bewältigen konnte. Aber ein paar Jahre hab ich ja noch.

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