Und wiedermal geht es darum, dass Bürger*innen sich nicht richtig informieren.
Kaum leere ich meine Leseliste und lese den Buddenbohm wieder mit mehr Verstand, muss ich den schon wieder verlinken. Stellt sich die Frage, was ich in den letzten Monaten wohl alles verpasst habe.
Aber darum geht es gerade gar nicht. Er kommentiert die Abschaltung der letzten Atommeiler in diesem unserem Land. Es ist wohl etwas enttäuscht über seine eigene Teilnahmslosigkeit bei diesem Thema.
aber meine Freude ist eine enttäuschend sachliche, ein kurzes Abnicken nur, was vermuten lässt, dass der Fatalismus und Pessimismus in mir in den letzten drei Jahren recht stark geworden sind.
https://www.buddenbohm-und-soehne.de/2023/04/16/leise-pfeife-ich-froehlich/
Das ist mir zum Glück nicht passiert. Das war bei mir schon vor der Pandemie der Fall. Weiter schreibt er…
Wir haben, so denke ich, die richtige Gesellschaftsform für vernünftige Entscheidungen nie gefunden, durch die gesamte Historie nicht, vielleicht gibt es sie auch nicht.
Und da ist mir eine Aussage eingefallen, die ich neulich in einer schnöden Sci-Fi-Action-Serie gehört habe. Eine Aussage, die so sehr auf unsere Gesellschaft passt:
Der einzelne ist schlau und sieht die Gefahr kommen. Die Masse aber schließt die Augen und glaubt die Lügen, statt die Augen zu öffnen und das Messer abzuwehren, das ihnen in den Bauch sticht.
Ich schaue keine Mainstream-Nachrichten. Also keine t-online.de, heise.de, bild.de oder was auch immer. Keine Nachrichten im TV, keine Tagesschau. Auch meide ich die entsprechenden Accounts auf Mastodon. Selten Radio. Wirklich selten.
Für viele Menschen ist das aber der normal. Das Lesen eine Schlagzeile oder die 10 Sekunden Berichterstattung in der Tagesschau reichen aus, um sich informiert zu fühlen. Es reicht, um am nächsten Tag mit den Kollegen*innen darüber zu sprechen: „Schlimm ne, was in der Welt so passiert. Alles wird teurer gell“ „Ja wirklich schlimm. Jetzt haben se die Atommeiler abgeschaltet, jetzt wird alles noch teurer“. Ende der Erzählung.
Dass die Atommeiler abgeschaltet wurden, ist toll, aber für mich keine relevante Information. Das wurde beschlossen und verschoben und dann endlich durchgeführt. Arbeit erledigt. Relevant für mich ist der Hintergrund, das warum. Und das, warum nicht und warum alle Argumente da gegen irrelevant und falsch sind. So tief gehen die Leute aber nicht rein. Warum auch. Wurde ja abgeschaltet. Ist ja vorbei.
Nein, ist es nicht. Der Atommüll wird uns noch 200 000 Jahre bedrohen.
Ich höre mir die Lage der Nation an, lese Blogs, die sehr direkt auf Hintergründe verweisen (Fefe) oder höre Podcast wo Menschen aus Ihrem Leben erzählen und so wichtige Informationen mit mir teilen. Über vieles muss man dann nachdenken. Vieles suppt irgendwo im Hinterkopf rum und irgendwann viel später gibt es einen Schlüsselmoment, an dem sich alle Informationen zu einem Bild zusammenfügen.
Das sind tolle Momente … denn dann fühle ich mich als verantwortungsvollen und gut informierten Bürger. Und das möchte ich immer irgendwie sein. Auch wenn das nichts ändert.