Schnipp schnapp … das Fell muss ab.

Wir haben ja zwei Hunde in unserem Haushalt. Ein Pudel und ein Goldendoodle (was ja auch nen halber Pudel ist).

Unter anderem haben wir uns für diese Tiere entschieden, weil diese kein bzw. kaum Fell verlieren und weil die so weich wie Kuscheltiere sind.

Wie alles im Leben hat die Sache aber einen Hacken. Wenn das Fell nicht ausfällt und immer weiter wächst, sehen die Tiere irgendwann ganz schlimm aus. Und nicht nur, dass die schlimm aussehen, die fühlen sich auch ganz offensichtlich nicht wohl in ihrer Haut. Denn natürlich ist das Fell voller Schmutz. Man merkt, dass die Tiere sich mehr kratzen und träger werden. Dass die immer trauriger gucken, mit langem Fell, das bilde ich mir vielleicht ein.

Gerade der Doodle leidet aber wirklich sehr. Golden Retriever wurden gezüchtet, um abgeschossene Enten aus dem Wasser zu bergen. Damit die im kalten Wasser nicht so frieren, haben diese Tiere eine dichte Unterwolle. Damit die Unterwolle nicht verfilzt und sich säubert, fällt das Fell aus (oder wird ausgebürstet). Der Doodle verliert aber kein Fell, er hat aber trotzdem die dichte Unterwolle.

Je länger das Fell, umso wärmer ist dem armen Tier natürlich. Unserem Doodle ist eigentlich schon bei 20 Grad und Sonnenschein alles zu viel. Da liegt der dann im Schatten und geht nicht weiter. Fazit: Das Fell muss regelmäßig runter.

Das hab ich auch dem Markus, der eine junge Doodle-Dame in seinem Haushalt hat, in einem Kommentar auf seinem Blog erklärt. Ich will ja eigentlich nicht so belehrend sein, und hoffe, dass ich das auf eine gute Art hinbekomme, aber warum sollen andere nicht von meinen Erfahrungen partizipieren? Als er dann geschrieben hat, dass er das selber machen wird, musste ich an meine Hundefriseur-Erfahrungen denken. Und anscheinend habe ich die noch nie verbloggt.

Am Anfang haben wir es geschafft, das Fell zu pflegen. Wir haben es also einfach wachsen lassen.

Ca 6 Monate alter Rüde

Irgendwann ging es dann aber nicht mehr.

Schmutzig und teils schon verfilzt. Keine Chance … auch nicht mit regelmäßigem Bürsten.

Wir suchten uns also einen Hundefriseur und die Mecke musste runter.

In den nächsten 2 Jahren haben wir dann noch den einen oder anderen Friseur ausprobiert. Alles in allem ist das aber vor allem kostspielig. Also dann die Pudeldame ins Haus eingezogen ist, war mir klar, dass wir das nicht ausgeben möchten. Ich schaffte mir eine Schermaschine an und rasierte die Hunde selber. Das war allerdings überhaupt nicht einfach. Pro Hund waren es im Schnitt 3 Stunden Arbeit. Gerade der große Hund hat mir den letzten Nerv geraubt, weil diese Unterwolle ständig die Schermaschine verstopfte. Und am Ende der drei Stunden waren alle beteiligten genervt und frustriert. Leider war auch nicht immer das Ergebnis so toll, wie man es sich gewünscht hätte.

Da hab ich echt schlecht frisiert

Und weil das immer so anstrengend und doof war, hat man oft auch länger gewartet, als es gut gewesen wäre. Das hatte dann zur Folge, dass die Rasur noch anstrengender war. Die Pudeldame wurde auch immer zickiger und wehrte sich, umso länger die jeweiligen Aktionen dauerten. Und dann war auch immer das ganze Erdgeschoss voller Fell.

Irgendwann haben wir uns dann wieder einen Hundefriseur besorgt. Aufwand und Streitereien standen in keinem Verhältnis zu dem ausgegebenen Geld. Und damit die einzelnen Friseurbesuche nicht zu anstrengend sind, haben wir uns bei einem Intervall von 8 Wochen eingependelt. Dann … ja dann ist es aber tatsächlich wieder allerhöchste Eisenbahn. Dann muss das Fell runter.


3 Antworten

  1. Avatar von Markus
    Markus

    Ich finde deine Erläuterungen sehr einleuchtend und wir werden sie demnächst tatsächlich schneiden oder schneiden lassen. Aus deinem Eintrag geht allerdings nicht genau hervor, warum der Schneidevorgang dermaßen aufwändig war. Bzw, warum das beim Hundefrisör nicht der Fall ist. Hat das mit der Lautstärke der Rasiermaschine zu tun? Oder mit dem Umfeld? Ich meine, der Frisör muss ja auch an das Tier herantreten. Oder sind es psychologische Tricks, die er draufhat?

    Herzliche Grüße

    Markus

    1. Avatar von Alexander Thiel
      Alexander Thiel

      Hallo Markus,

      erstmal freut es mich riesig, dass du mein Blog liest. Hast du nen Pingback bekommen oder bist du regelmäßig hier?

      Das selber schneiden ist einfach körperlich anstrengend. Entweder stellt man den Hund auf den Küchentisch oder kriecht auf dem Boden herum. Aber selbst auf dem Küchentisch muss ich (1,97) einfach sehr viel gebückt arbeiten. Wenn der Hund keinen Bock mehr hat muss man festhalten (zu zweit arbeiten). Und spätestens dann geht es an die Substanz weil es nicht schön ist das Tier mit „Gewalt“ in Position zu bringen.

      Der Friseur hat einen Tisch, den er hoch- und runterfahren kann. Er hat drumherum Platz und kann sich frei bewegen. Ein Riemen wird unter den Bauch gelegt, sodass die Hunde stehen bleiben und vorne am Hals ist auch eine Leine, damit die nicht wegkönnen. Locker genug, aber halt auch sicher.

      Er hat eine Wanne, in der er den Hund baden kann und große Föhne, mit denen er das Fell trocknet, aber auch aufplustert. Das macht die Rasur einfacher, weil das Fell dann feiner ist.

      Die Tiere haben vor dem „Fremden“ mehr Respekt und er ist auch vielleicht emotional etwas weniger eingebunden (ich hab da schon immer Mitleid, weil es sicher nicht der größte Spass für die Hunde ist).

      Und am Ende ist der Profi natürlich einfach geschickter und schneller. Wie gesagt brauche ich mindestens 3 Stunden nur zum Schneiden. Der Profi brauch 2 Stunden und ein bisschen. Dafür ist der Hund aber gebadet, geschnitten, die Ohren sind sauber und gezupft und bei Bedarf die Krallen geschnitten.

      In Oldenburg liegen die Preise für den großen Hund zwischen 100 und 150 Euro … alle 8 Wochen. Das ist natürlich kein Taschengeld. Aber der Profi muss ja auch davon leben können.

      Mfg der Alex

      1. Avatar von markus

        Beides. Also Pingpack und regelmäßig 😉

        Wegen des Schneiden: 2h braucht der Friseur! OK, das ist ja schon lange, Und wenn man selber 3h braucht, dann klingt das nach sehr nervenaufreibenden 180 Minuten.
        Wir versuchen es jetzt einfach mal, schon nur um die Erfahrung gemacht zu haben, aber ich habe schon eine Vorahnung, worauf es hinauslaufen wird. Danke.