Vorurteile im Sonnenschein

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Was gibt es Besseres, als im Garten zu sitzen, den Vögeln zu lauschen und sich durch die Feeds der Woche zu scrollen. Und dann kommt da ein Beitrag, der mich echt mal wieder zum Grübeln bringt.

Ich hatte als Kind/Jugendlicher selbst mit Vorurteilen zu kämpfen. Als Kind als N-Baby beschimpft, weil ich krause Haare und sonnengebräunte Haut hatte.

Später dann wegen Ohrringen und Lackschuhen (statt Adidas Sportschuhen) als Mädchen (lange Haare) oder Schwuppe benannt. Irgendwann juckte mich das nicht mehr und ich sagte freundlich Danke für die netten Komplimente. Dank meiner Körpergröße bin ich aber auch aus diesen Situationen glimpflich davon gekommen.

Natürlich schwor ich mir, dass ich so nie seine werde. Immer „open minded“. Immer für jede Minderheit. Aber was soll ich sagen? Wenn ich darüber nachdenke, erwische ich mich eben doch recht oft dabei, meinen Mitmenschen mit Vorurteilen zu begegnen.

Z. B. wenn ich kein Verständnis für diese tellergroßen Ohrdinger habe, oder wenn Männer, die immer glattrasiert waren, auf einmal einen langen Bart tragen.

Wenn ich meiner Frau sage, dass die unbedingt Männer im Betrieb brauchen, damit der Zickenterror aufhört und und und.

Und ich weiß gar nicht, warum das so ist. Seltsam ist auch, dass ich alles das verteidige, sobald der Schwiegervater das gleiche von sich gibt.

Ich halte mich wirklich für einen sozialen Menschen und ich wünsche mir für unsere Gesellschaft eine Entwicklung in eine offene und positive Welt. Aber ich muss da noch viel an mir arbeiten. Denn vermutlich verletzte ich viele Menschen mit meinen ungefragten und unqualifizierten Meinungen und Vorurteilen. Und das sorgt vielleicht dafür, dass die sich ihren Mitmenschen gegenüber genauso verhalten.

Ich muss da besser werden