Den Arbeitstag am Freitag habe ich wie so oft um 7 Uhr begonnen und dabei lauthals verkündet: Ab 15 Uhr bin ich für 14 Tage im Urlaub. Ich mach hier nur noch den Schreibtisch leer. Urlaub … die kleine Ruhestand.
Da mein Ruhestand vermutlich ähnlich wie meine Urlaube ausfallen wird, was bedeutet: Renovieren hier, Reisen da und rumgammeln trala la … ist eigentlich keine schlechte Aussicht. Da ich mich auf 14 Tage Urlaub freue, obwohl oder gerade weil ich in dieser Zeit das Badezimmer renovieren werde, kann ich nicht recht beurteilen. 14 Tage für einen Raum (ohne Fliesen und Dusche, das bleibt, wie es ist) bedeutet für mich zumindest, dass ich alles sehr gründlich und in Ruhe erledigen kann.
Die Freude auf Urlaub ist groß und so soll es ein schöner Freitagabend werden. Snacks und Big Brother, so der Plan. Am Sonntag ist schon Finale und wir sind erst beim Dienstag. Da gilt es einiges aufzuholen. Die beste Ehefrau von allen macht es sich gerade mit einer kleinen Schale Jumboflipps auf der Couch gemütlich als der Stream auf Joyn einfach abbricht. Wie sich nach kurzem Zögern herausstellt: Internet ist offline. Das ist zwar doof, aber wird sich bestimmt gleich wieder beheben.
Nach 10 Minuten – nix Internet. Ich erhebe mich aus dem Sessel und schau mal vorsichtig nach dem Router. Dieser zeigt einfach nichts an. Alle Leuchten Tod. Andere Geräte am selben Verteiler sind aktiv. An der Stromversorgung kann es nicht liegen. Ich ziehe alle Kabel ab und hole den Router aus dem Versteck. Riecht nicht, ist nicht übermäßig heiß. Doof.
Zur Sicherheit einmal an eine andere Steckdose angeschlossen. Ne … auch hier nix. Tja, der Abend ist um 21:15 dann wohl zu Ende. Wir gehen schlafen, was auch schnell passiert. Sind wohl doch müder als wir uns eingestehen.
Am nächsten Morgen rufe ich (nach einer kurzen Zeit Aufwachphase) bei der EWE Störungsstelle an. Den Router hab ich vor einigen Monaten gemeinsam mit dem Glasfaser-Anschluss von der EWE bezogen und ich denke: da ist Gewährleistung fällig. Der Plan und die Hoffnung: Die Person am anderen Ende des Telefons sagt – Klar gar kein Problem. Wenn Sie möchten fahren sie in das Geschäft in der XX Straße und der Mitarbeiter tauscht den Router aus.
Irgendwas in meinem Hinterkopf hat aber in der Nacht schon manifestiert: Das wird nix. Entsprechend schlecht hab ich geschlafen. Wirklich schlecht. Und leider sollte ich recht behalten. Es wurde ein Ticket an die Fachabteilung weitergeben. Ich machte mich dennoch zu einem EWE-Shop auf den Weg und erhielt auf dem Weg einen Anruf. Mir wurden dieselben Fragen gestellt wie schon vorher und dann wurde bestätigt: „Wir schicken einen neuen Router zu.“ Ich machte den Vorschlag, den Router im Laden zu tauschen. Man konnte mir weder sagen, ob der Shop einen solchen Router vorrätig hätte, noch ob ein Tausch möglich wäre. Ein Blick in den Laden machte mir wenig mut. Ich war auch schon sehr angespannt und maulig. Und zum Schutz der Mitarbeiter und für meine lupenreine Strafakte ging ich nicht hinein.
Stattdessen besorgte ich mir beim Mediamarkt ein neues Netzteil und fuhr wieder heim. Natürlich war die Lösung nicht so einfach. Auch mit dem Netzteil kein Erfolg. Totalschaden.
Ich möchte hier erwähnen: Der EWE Mitarbeiter konnte mir nicht annähernd sagen, wann der Router eintreffen würde. Er schreibt eine Mitteilung an das Versandzentrum und auf den Rest hat er keinen Einfluss. Es war Samstag … ich tippte auf Mittwoch – im besten Fall. Aber auch 5 Tage offline ist nicht tragbar. Kein Streaming, keine Musik, keine Recherchen für Renovierungen. Kein an meinen Projekten arbeiten. Vieles was ich mir für den Urlaub vorgenommen habe nicht möglich. Alles schwierig.
Ich brauchte nochmal 1,5 Stunden um mir einen Ersatzrouter zu besorgen und schloss diesen an und schwups die nächste Hürde. Ach ja, Glasfaser. Ich muss dem Betreiber eine Router-Kennung mitteilen, der muss dann was machen, damit der Router konfiguriert wird. Kann ja kein Problem sein. War es aber. Es musste erst ein Ticket an die Fachabteilung gehen. Wieder drei Stunden später war ich dann endlich wieder online. 30 Minuten später war auch alles wieder so konfiguriert, dass meine Heimdienste funktionieren wollten.
Dennoch war der komplette Samstag im Arsch. Ich hatte mich so sehr in das Thema hineingesteigert, dass ich gar keine wirklich gute Laune wieder bekommen konnte. Hätte ich am Samstag drüber gebloggt wäre es nur Hass gewesen.
Aber es gab auch Lichtblicke. So traf ich einen der häufigen Kommentatoren in diesem Blog beim Einkaufen und er bot mir, hilfsbereit wie er ist, eine temporäre Alternative an und besorgte mir die auch ganz unkompliziert. Das war toll – auch wenn ich es dann nicht mehr benötigt habe.
Der Rest vom Urlaub wird aber bestimmt ganz super duper.
2 Antworten zu „Einfach Offline“
Support- und Ablauftechnisch kannst du ja nicht überrascht sein.
Na ja doch … Das T ist das besser aufgestellt als die blauen mit den drei Buchstaben.