Vor einigen Tagen schrieb jemand bei Mastodon das er es nicht mehr hören könnte das alle davon sprechen: 2020 ist so scheiße und kann weg. Für Ihn hat 2020 auch vieles gutes gebracht.
Mich wiederum brachte diese Aussage zum Nachdenken. Und er hat natürlich recht. Das Jahr war gar nicht so schlecht. Also zu mindestens für mich nicht.
Den (Stand Ende Dezember 2020) knapp 34 000 Menschen, die an Corona gestorben sind und deren Angehörigen sehen das sicherlich ganz anders. Und das verstehe ich auch. Das sind aber auch nicht Leute die im Netz Ihre Bilder verteilen, auf denen Sie das Jahr 2020 zum Mond schießen. Und rein rechnerisch geht es den allermeisten mit der Pandemie ziemlich gut. Und das bringt mich schon zur ersten Kategorie.
Das hab ich 2020 gelernt
Wenn man über Nazi-Deutschland spricht oder über andere Diktaturen, dann fragt man sich gerne: Warum machen die da alle mit? Dank der Corona-Pandemie kenne ich die Antwort: fehlende persönliche Betroffenheit. Den insgesamt macht der Deutsche ja alles mit. 2x Lockdown, Maskenpflicht, Einschränkung von Grundrechten.
Solange das alles händelbar ist und das eigene Leben doch nicht zu sehr eingeschränkt wird, ist das alles okay. Und in einem totalitären Staat würde man die Queerdenker einfach wegschließen und dann wäre eben insgesamt ruhe. Wie gut, dass wir in einer Demokratie leben. Und ich kann mich davon nicht frei machen. Corona ging mir immer erst dann so richtig auf den Sack, wenn es für meine eigenen Pläne zerhagelte. Sei es das fehlende Material für den Terrassenumbau oder eben die Weihnachts- und Silvesterfeier.
Auch hab ich gelernt, das nicht jeder Mensch Dinge wirklich gut Hinterfragen kann. Eine eigene Meinung haben, ist etwas anderes als nur „anders“ zu denken. Eine eigene Meinung haben bedeutet eben, sein eigenes Wissen immer und immer wieder zu hinterfragen und immer und immer wieder auf die Probe zu stellen.
Da wir haben schon in der Schule nur lernen Dinge auswendig zu lernen und diese so wiederzugeben das der Lehrer damit glücklich ist, haben wir eben das nicht gelernt. Wen man das kann … das gelernt hat … dann sieht die Welt eben immer ganz anders aus. Schön zu beobachten, drüben bei halbweise.de. Holger hatte die Idee dafür schon vor vielen Jahren. Jetzt haben wir die Idee zwar endlich umgesetzt, sind aber in unserem Denken so differenziert, dass wir die Grundidee von halbweise gar nicht mehr verfolgen können. Wir schaffen es kaum uns wirklich auf eine richtige gegenteilige Meinung festzulegen.
Und meine Versuche bei Mastodon richtige Diskussionen zu starten, die mich auch weiterbringen, könnten sind immer kläglich gescheitert.
Fazit: Der Mensch ist ein egoistisches Herdentier. Ja …. auch ich.
Was ich geschafft habe in 2020
Ich hab noch nie soviel Geld verdient wie in 2020. Das ist einfach so. Ich bin befördert worden, hatte kaum noch Fahrkosten und hatte einige gute Ideen. Mir geht es gut.
Ich hab meine Terrasse neu gestaltet und bin damit ziemlich glücklich. Und wieder bin ich stolz darauf Dinge selber zu machen und nicht abhängig von Handwerkern zu sein. Das macht mich flexibel in der Umsetzung und spart Geld, ermöglicht aber auch Dinge mal anders zu machen. Und ja … manchmal brauch ich für Dinge 2 oder drei Anläufe und es ist dann vielleicht auch nicht immer so perfekt. Aber es ist mein Produkt.
Ich hab aber noch 100 andere Dinge getan in diesem Jahr. Einiges davon steht in diesem Blog. Vieles sicherlich aber auch nicht und das hat dann bestimmt seine Gründe.
Ich hab mir aus dem nichts ein Home-Office geschaffen und es im Laufe des Jahres immer weiterentwickelt und so nach 14 Jahren endlich mal das Gästezimmer renoviert…
Was ich 2021 so vorhabe
Vor Corona hatte ich 17 Kilo abgenommen … da muss ich wieder ran. 2021 möchte ich auch unbedingt das maximum an Blutspende schaffen das möglich ist. Also alle 8 Wochen einmal hin (sind ja auch jedes mal 500 Gramm … gut für die Abnahme). Ich brauch nen neuen Zahnarzt und ich will mich einmal mit allem durchimpfen lassen was geht. Ich glaub … da bin ich extrem unterversorgt. Meine letzte Impfung war irgendwas mit Teternus in Ende der 80iger Jahren.
Und ich will bloggen…. viel mehr bloggen und programmieren und LinuxDinge machen. Und wieder neugierig sein. Mal sehen …
2 Antworten zu „Auf eine neue Runde“
Ach guck… wichtig ist der kleine Plastik-Kerl unterm Monitor! Der hat all die Jahre viel mitbekommen und weiß eine Menge!
Gut drauf aufpassen 🙂
[…] Alex, jetzt mecker doch nicht so rum, dir geht es doch gut. Ja ja … stimmt ja auch. Hab gestern Bilder sortiert. Also alle Bilder aus dem letzten Jahr […]