Das war also 2023

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Nach den Pandemie-Jahren dachte man ja, dass es nur noch aufwärtsgehen kann. Für mich persönlich war es aber eher eines der schlechten Jahre und dabei war gar nicht alles schlecht.

Im Frühjahr haben wir mit dem Junior die Zimmer getauscht. Der Bengel hat nen großes Zimmer mit viel Platz um mit seinen Kumpels abzuhängen. Wir haben zum ersten Mal in diesem Haus ein schickes Schlafzimmer, in dem wir uns wirklich wohlfühlen und in dem wir auch Zeit verbringen, wenn wir nicht schlafen.

Der Junior hat seine erste Freundin und die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Leider ändert das wenig an seinen jugendlichen Flausen. Er kümmert sich nur um Dinge, die ihm wichtig sind. Alles andere müssen wir klären. Er kifft viel, zu viel. Die Schule hat die Kids schon früh einfach aufgegeben. Sobald geklärt ist, dass der Junge nach den Sommerferien auf eine berufsbildende Schule wechselt, ist er nicht mehr von Interesse.

Es gibt Ärger im Jugendzentrum. Polizei, Hausverbot. Der Roller ist kaputt und scheint sich nicht reparieren zu lassen. Es gibt nen neuen, mit Elektro. Die Reichweite ist viel zu niedrig. Alles scheiße (das muss ich nochmal ausführlich erzählen).

Der Sommerurlaub ist enttäuschenderweise nicht so entspannend und befreiend, wie er hätte sein müssen. Im Gegenteil. Der Junior fährt nicht mit in Urlaub, baut riesigen Scheiß und muss mit dem Zug nachreisen. Die Stimmung am Ferienort ist nur so semi.

Ich hab mich auf eine Stelle beworben, innerhalb der Telekom, und nicht bekommen. Dabei passte die Stelle wie Arsch auf Eimer. Die Person, die diese Stelle dann bekommen hat, ist, na ja, nicht unfähig, aber fachlich weit unter meinem Wissen und fragt mich seit dem sehr viel und sehr häufig Dinge. Das Bewerben und warten auf Vorstellungsgespräche und Ergebnisse hat mich sehr angespannt.

Der Junior hängt sehr viel mit seinen Kumpels in unserem Haus ab. Natürlich in seinem Zimmer. Aber es ist immer ein kommen und gehen. Unruhig ist es. Ich bin immerzu genervt von den Besuchern. Dabei machen die gar nichts. Die sind einfach da. Nur ist es halt immer unruhig. Und damit kann ich nicht gut umgehen. Das ist aber mein Problem, nicht das der Kids.

Wenn keine Jungs da sind, dann ist noch immer die Freundin da. Und wenn meine Frau da ist und nichts anderes zu tun hat, schaut sie Serien. Sehr laut. Im ganzen Haus sind Geräusche. Immer.

Weil es so ist, kann ich mich nicht auf Dinge konzentrieren. Weder bloggen, programmieren, noch Handwerken, Garten oder andere Kreativleistungen.

Damit ich erträglich bin, trinke ich vermutlich zu viel. Mir geht es nicht gut. Ständig Sodbrennen, Völlegefühl. Ich lenke mich ab mit Youtube Shorts, sinnlosen anderen Videoinhalten und schaue Trash-TV mit meiner Frau.

2023 ist das Jahr der liegengebliebenen Projekte und Ideen.

Es gab aber auch vieles gutes. Tolle Konzerte, tolle Partys und tolle Gespräche. Ich glaube, meine Frau und ich haben einen neuen Level in unserer Beziehung erreicht. Einen, der uns noch unzertrennlicher macht. Der Sohn macht sich gut in der Berufsschule. Schreibt Einsen und bekommt gute Bewertungen. Er macht Praktikum auf dem Bau. Im November, bei Kälte und Regen. Und kommt gut gelaunt und frohen Mutes nach Hause. Kein Meckern.

Meine Chefin hat von sich aus etwas sehr Wertschätzendes für mich getan. Etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte.

In 2024 muss ich einiges anders machen. Da werde ich einiges anders machen. Die anderen können nichts dafür. Nur ich muss mein Leben in die Hand nehmen. Es macht viel mehr Spaß, Dinge zu erledigen, als Dinge aufzuschieben. Wirklich!!!!

2024 … wir kommen.


Eine Antwort zu „Das war also 2023“

  1. Avatar von Holger

    Ich komme mit (auch wenn mein Weg ein anderer ist (c: )