Zwei kleine Geschichten der letzten Woche.
Morgen Rituale
Es ist früh am morgen. Der Wecker an meiner Smartwatch bimmelt mir direkt ins Ohr, den ich liege mit dem Kopf auf dem Arm, mit der Smartwatch. Sofort bin ich wach. Ich bin der Erste, der heute aufstehen muss. Die anderen haben noch eine Stunde. Schnell den Wecker aus. Ich gönne meiner Familie den Schlaf und mir die Ruhe im stillen Haus.
Das war mir allerdings etwas zu stressig. So will ich den Tag nicht beginnen. Ich drehe mich auf den Rücken und stopfe das Kissen etwas mehr unter meinen Kopf. Atme tief durch und lasse die Gedanken schweifen. So ist es besser.
Ich stehe auf, gehe runter und setze den Kaffee auf. Wieder hoch, anziehen und morgen Toilette. Tasche für die Arbeit fertig gepackt geht es wieder in die Küche zu der ersten frischen Tasse Kaffee des Tages. So lässt es sich leben.
Ein rosa-gestreiftes Einhorn in meinem Wohnzimmer? Wie seltsam!
Ich schüttel’ mich. Ich liege in meinem Bett. Scheiße, wieder eingeschlafen. Jetzt wohl verschlafen. Na dann los. 30 Minuten später stelle ich im Büro fest, dass ich nur wenige Sekunden geschlafen haben muss. Ich bin nämlich viel zu früh da.
Vom eigenen Gehirn gefickt.
(Anmerkung: ich weiß nicht mehr, was im Traum komisch war und mich aufwachen ließ. Das Einhorn war künstlerische Freiheit)
Quietsch Klirr
Ein Freund hat mich gebeten, etwas mit meinem Anhänger von A nach B zu transportieren. Insgesamt wird mich das ganze Unterfangen sicherlich 3 Stunden Freizeit kosten. Es musste am Donnerstag nach der Arbeit stattfinden und zumindest beim Aufladen hätte ich gerne noch Tageslicht.
Am Ende meiner Schicht wird es also ein wenig zackig. Die Hunde müssen Gassi geführt werden, anschließend Anhänger ans Auto und los. Bei A angekommen nehme ich die Plane vom Anhänger ab und sehe, dass ich noch große Styropor-Elemente auf der Ladefläche liegen habe. Damit hab ich beim letzten Transport den Kühlschrank vor Kratzern geschützt.
Ich packe diese 4 Elemente zu Seite und belade den Anhänger. Alles festzurren und dann die Plane wieder drüber. Die Styropor-Elemente kann ich aber nicht wieder auf den Anhänger legen, die würden wegwehen, weil die Plane nicht mehr bündig schließt. Ich klappe also die Rückbank zurück und schiebe die Elemente in den Kofferraum.
Auf der jetzt folgenden ein stündigen Autofahrt stelle ich fest, dass in so einem PKW ziemlich viel Bewegung ist. Der große Hyundai i40 scheint in sich nicht so steif zu sein, wie er doch aussieht. Die Elemente bewegen sich permanent und machen dabei dieses Geräusch, das Styropor haltmacht, wenn es aneinander gerieben wird.
Dieses Geräusch wird immer präsenter in meinem Kopf. Ich kann es bald nicht mehr ausblenden. Selbst der Podcast kann mich zeitweise nicht mehr ablenken. Nein, das Geräusch lenkt mich vom Podcast ab.
Nachdem ich abgeladen und das Styropor wieder auf den Anhänger verstaut ist, freue ich mich innerlich richtig auf die ruhige Rückfahrt. Ich trinke und unterhalte mich noch kurz mit meinem guten Freund. Er schwatzt mir noch zum Dank eine Kiste Bier auf. Ich will die nicht. Aber möchte doch unbedingt. Ja na gut. Ich stelle die Kiste in den Kofferraum und es geht los in die Heimat.
Was macht so eine Kiste mit Glasflaschen? Sie klirrt. Unentwegt. Was auf einer kurzen Fahrt vom Supermarkt nach Hause verheißungsvoll klingt, geht einem nach 60 Minuten auf der Autobahn bei 80 km/h (naja oder vielleicht auch 90) wirklich wirklich auf den Sack).
Eine Antwort zu „Träume und nervige Geräusche“
@faulthiel Also an der Darstellung der Beiträge im Fediverse muss ich noch arbeiten. So gefällt mir das nicht.