Private Daten sollen private Daten bleiben. Self-Hosting ist für mich der erste Schritt wieder die Hoheit über die Daten zu erlangen.
Ein hartes Urteil. Aber es ist so. Nextcloud kann nicht mit Dateien umgehen. Ich will euch gerne beschreiben wie es zu diesem Urteil gekommen ist.
Als ich mit dem Self-Hosting und Nextcloud Thema begonnen habe, war natürlich die Idee Dinge die Google und Apple und Microsoft können möglichst besser umzusetzen. Ich bin zum Beispiel von Google Foto schwer beeindruckt. Alle Bilder sind einfach in der Cloud. Hat man eine einigermaßen performante Internetverbindung läßt sich Problemlos in der Cloud nach Dateien suchen. Es gibt ein Tagging das übergreifend funktioniert und so hat man sein Bildarchiv ziemlich gut im Griff.
Um das nachzubilden, war also der erste Schritt: Ich bringe all meine Bilder in die Nextcloud. Das sind ca. 25 GB an Daten. Mancher von euch hat da sicherlich mehr zu bieten. Aber was soll … den Nextcloud kommt auch mit diesen 25 GB nicht klar.
Ich installiere also die Nextlcoud-Software auf meinem Notebook und kopiere anschließend in das Nextcloud-Verzeichnis das die Software angelegt hat. Die Software erkennt die Dateien und erfasst diese und fängt an zu synchronisieren. Es soll mehrere Tage dauern bis die Software fertig ist. Wohl gemerkt… der Server und das Notebook befinden sich im selben lokalen Netzwerk und die Verbindung ist recht stabil und gut. Ich zucke mit den Schultern und lass die Synchronisierung laufen. Ist halt erst mal ne Menge Daten denke ich mir. Wird später sicher besser werden, denke ich mir.
Als ich Stunden später nach dem Stand der Dinge schauen möchte, ist das Notebook eingeschlafen. Der Energiesparmodus hat sich aktiviert. What? Sollte die Software sowas nicht ggf. verhindern? Ich meine …. der Rechner soll einschlafen wenn nichts mehr passiert. Ein Kopiervorgang ist aber ja eine Aktion. Ich zucke die Achseln und beobachte den neuen Fortschritt.
Naja … während das ganze so vor sich hin kopiert, kann ich mir ja schon mal die Oberfläche der Nextcloud weiter anschauen. Eingeloggt, Ordner Photos geöffnet, einen Unterordner geöffnet. Es tut sich nichts … doch .. da kommen Bilder. Ein paar. Ich scrolle runter … es dauert. Das macht wenig Spaß. Der selbe Test auf der inzwischen installierten Android-App führt zu dem selben Ergebnis.
Ich logge mich per SSH auf den Server ein und kontrolliere die Prozessauslastung. 100%. 100% für ein bisschen kopieren und anzeigen von Bildern. Ich zucke mit den Achseln.
Ich breche den ganze Sync-Vorgang ab. Vielleicht ist es besser die große Masse an Daten auf anderem Weg hoch zuladen. Ich kenne das ja von der MagentaCLOUD. Da gibt es auch so Probleme mit riesen Uploads.
Per WebDAV verbunden und fange an auf diesem Wege zukopieren. Und zwar Ordner für Ordner. Geht schon besser, verhält sich aber auch merkwürdig. Ich kann es nicht so richtig beschreiben. Aber auch hier dauert das kopieren schrecklich lange. Mindestens einen Ordner bekomme ich erst im dritten Versuch und nach einem Neustart des Notebooks rüber auf den Server.
Und so geht es irgendwie weiter. Ich bin total unglücklich damit. Ich weiß ja das Nextcloud einiges gut kann. Aber meine Dateien will ich auf diesem Wege nicht verwalten. Das fühlt sich scheiße an und ist keinem zu empfehlen.
10. November 2019 um 18:16 Uhr
Offen gesagt habe ich derartige Probleme noch nie gehabt. Weder auf meinem Webserver noch auf dem NAS noch auf der Arbeit. Und ja – ich synchronisiere da tatsächlich SEHR viel.
(Das hört sich für mich eher nach einer Serverfehlkonfiguration an als nach einem Nextcloud-Problem…)
11. November 2019 um 23:18 Uhr
Auch das will ich nicht ausschließen. Nur gibt es keinerlei Hinweise auf die Ursache dafür. Hab alle von der Nextcloud geforderten Optimierungen durchgeführt, In den Logs gab es keine nennenswerten Fehlermeldungen. Was soll ich tun? Wo soll ich angreifen? Vielleicht war meine Headline auch etwas hart gewählt, was vielleicht dem Frust geschuldet ist der sich aufbaut wenn man tagelang einen Kopiervorgang beobachtet.