Wie es sich gehört, wurde ich von der Volksbank in meinem Ort schon recht früh geködert. Mir 10 / 12 Jahren hab ich dort ein Taschengeld-Konto bekommen. kostenlos aber sogar mit einer Geldkarte um am Automaten das Geld abholen zu können. Auf dem Konto gab es zwar keine Zinsen, aber man wollte den jungen Kunden ja auch nur den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beibringen.

Das Konto durfte ich dann sogar noch in der Ausbildung und als Zivi weiter führen. Als ich dann im richtigen Berufsleben stand, sollte mein Konto dann aber Geld kosten. Das ist mittlerweile 20ig Jahre her. Ich wollte natürlich kein Geld dafür bezahlen. Auch kein Problem für die Bank. Ich könnte ja Genossenschaftsmitglied werden und wenn ich dann meine Konto auch noch nur online führen würde, wäre das Konto kostenlos. Sollte ich allerdings mal an den Schalter müssen um dort eine Überweisung abzugeben. Ei, das wird teuer.

War aber ja nie mein Plan. Also den Deal eingeschlagen und gefreut. Das war dann auch Jahrelang der Status Quo.

Ich war nie jemand der Schulden macht. Hab das Konto nie überzogen. Hab sogar zweimal die Einrichtung des Dispo-Kredites widersprochen. Ich wollte der Gefahr einfach aus dem Weg gehen. Hab auch Geld gespart und andere Produkte der Volksbank gekauft und dabei leider nie viel verdient.

Also ich dann mein Haus bauen / kaufen wollte, war für mich eigentlich klar das ich auch bei der VoBa finanziere. Solle ja kein Problem sein. Die Bank kannte mich doch schließlich seit vielen Jahren und müsste sehen das ich gut mit meinem Geld umgehe. Die Bankberaterin war mir sogar persönlich bekannt. Ihre Mutter war meine Lehrerin und sicher bin ich mit Ihr auf der einen oder anderen Party gewesen. Dennoch war ich für die Bank kaum finanzierbar. Also zu mindestens nicht zu meinen Bedingungen. Schwindelige Bausparverträge wollte man mir aufdrücken und eine Bürgschaft von meinen Eltern. Das kam für mich aber nicht in die Tüte. Ich ziehe meine Familie nicht in meine Geschäfte.

Insgesamt war das Angebot der Bank knapp 200 Euro über dem Angeboten die man so im Internet bekam (auch 200 Euro über der Werbung der Bank). Begründung: wegen des höheren Risikos müsste die Bank sich natürlich gesondert absichern. Der Verweis auf meine Vita und meinen bisherigen Kontoverlauf verhalten ungerührt und die Drohung alles zu kündigen war natürlich nicht relevant.

Dennoch war das Thema Volksbank damit für mich durch. Einige Wochen später finanzierte ich bei der DiBa und bin bis heute zufriedener Kunde. Aber Gehaltskonto musste auch woanders hin, einfach aus Prinzip. Und so wechselte ich zur Postbank. Meine Madame war da auch und sehr zufrieden. Der Wechsel war einfach und schnell erledigt. 1 oder 2 Lastschriften hatte ich vergessen zu aktualiseren, was dann aber auch kein Problem darstellte. Bei den Unternehmen angerufen und die Tatsachen geschildert. Neue Einzugsermächtigung geschrieben und die Mahngebühren wurden erlassen.

Jahre später stellt sich die Postbank dann hin und kündige Verträge mit Partnerbanken. Daraufhin konnte ich Bargeld nur an Postbank eigenen Schaltern abholen. Und die sind rar gesät. Da ich aber kein Freund davon bin, große Bargeldbeträge mit mir rum zutragen, war das keine Option mehr.

Der erneute Kontowechsel zur DiBa war wieder extrem einfach. Inzwischen hatten Madame und ich ein gemeinsames Konto und mehr regelmäßige Verpflichtungen als früher. Wir haben uns dann den Kontobeleg des letzten Monats ausgedruckt und alle regelmäßigen Zahlungen gecheckt und entsprechend neue Einzugsermächtigungen geschrieben bzw. die Daueraufträge im neuen Konto eingerichtet. 2 Stunden konzentrierte Arbeit und alles war gut.

Ich schreibe das, weil meine Mutter mittlerweile für Ihr Konto bei der Volksbank gebühren zahlen muss, und das nicht zu knapp und auch andere müssen plötzlich zahlen. Und ich kann nur empfehlen in dem Fall die Bank zuwechseln.

Die Banken bauen nämlich auf die Trägheit der Menschen und machen damit Ihre Geschäfte. Aber das muss wirklich nicht sein. Die Banken verdienen (genau wie die Krankenkassen) genug mit uns. Und wenn nur genug die Banken wechseln, wird auch wieder ein Umdenken in der Preisstruktur stattfinden und dann kann man ja auch vielleicht wieder zur Hausbank wechseln…. aber nur vielleicht.